Teil eines Werkes 
Gradabteilung 58, Blatt 2 = [Neue Nr. 4041] (1913) Straach : [geologische Karte] / geologisch und agronomisch bearb. durch E. Meyer
Entstehung
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74 Blatt Straach .

erforderlich, sie als mitgefaltete Ablagerungen einer Intergla­zialzeit oder älteren Vereisung anzusehen; man kann sie als Vorschüttungssande deuten, die durch die vor dem anrückenden Eise der letzten Vereisung hergehenden Schmelzwasser oder durch angestaute, von 5 kommende Flüsse abgelagert wur­den. Es wäre dazu nur anzunehmen, daß die Faltung des Tertiärs sich vor dem Eisrand durch Zusammenschiebung bil­dete und daß sich die Sande in die Unebenheiten der hierdurch aufgebrochenen Oberfläche einlagerten und sie ausglichen, nach­dem vielleicht kurz vorher schon eine teilweise Erosion der lockeren Miocänschichten(Sande) durch eben diese Schmelz­wasser stattgefunden hatte. In diesem Fall könnte man auch die fluviatilen Sande(Fig. 4, S. 13(92)) als solche Vorschüt­tungssande deuten.

Das jüngere Höhendiluvium besteht in der Haupt­sache aus Geschiebemergel m, der bis zu einer Tiefe von 12m entkalkt und an seiner Oberfläche durch Verwitte­

rung und Ausspülung in lehmigen Sand verwandelt zu sein

pflegt, und aus Geschiebesand%s, der gleichen Alters wie der Geschiebemergel diesen vertritt. Die Verteilung die im einzelnen aus der Karte zu entnehmen ist läßt sich

folgendermaßen kurz kennzeichnen:

Das nördliche Waldgebiet, etwa!/, des ganzen Blattes, besteht fast durchweg aus Geschiebesand(bezw. Sander), in den sich nur bei Groß-Marzehns und im Osten bei Kerzendorf kleine Flecken von Geschiebelehm inselartig einschieben.

Mit einer durchgehends scharfen Grenze, die der Wald­und Ackergrenze ziemlich genau entspricht, schließt sich hieran nach S hin ein Geschiebemergelplateau, das seinerseits nach S zu wieder mit unregelmäßigen Lappen und Lehminseln in Ge­schiebesand übergeht. Am Westrand ist dieses Lehmplateau am breitesten und reicht von der Cobbelsdorfer Forst an bis Wörpen nach Süden hinab, ja, wenn man die Geschiebelehm­verbindungen unter Sand mit in Betracht zieht, bis über die Südgrenze des Blattes hinaus und auf Blatt Wittenberg bis an

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