Diese Lehmreste entsprechen dann gewissen jungdiluvialen Kiesvorkommen, die durch denselben Erosionsvorgang ihre Form erhielten.
Die Mächtigkeit des jüngsten Geschiebemergels ist relativ sehr gering, besonders in der Südhälfte des Blattes, wo sie— wie erwähnt— auf 1m und weniger herabgehen kann; in dem nördlichen Plateau ist sie meist beträchtlicher, und Herr WIEMANN, Straach , teilte mir mit, daß er in der »Straacher Wildbahn« 25 m tief in Lehm habe bohren lassen, der nach unten in einen»bläulichen Ton mit Steinen« übergegangen sei. Ob dies alles wirklich Geschiebelehm(-mergel) war, ist freilich nicht sicher.
Erwähnt wurde bereits die tonig-feinsandige Ausbildung des Geschiebemergels als»Beguß« in einem kleinen Vorkommen südlich von Marzehns 400 m ostsüdöstlich der Försterei; ebenso die in ihm vorkommenden Oberoligocängeschiehbe(vergl. Seite 71).
Vielfach hat der Geschiebemergel und auch der Geschiebesand sehr viel einheimisches Material aus dem Liegenden, und zwar besonders aus dem Miocän, aufgenommen. Der Geschiebemergel kann dadurch ganz kalkarm werden und den schokoladenbraunen, ins Violette spielenden: Ton der Miocänletten oder Braunkohlensande annehmen. Die Sande werden dann äußerst feldspatarm und quarzreich. An andern Stellen, oft in unmittelbarer Nähe, sind aber beide Bildungen wieder typisch nordisch. Im allgemeinen zeigt es sich jedoch als Regel, daß da, wo das jüngste Diluvium mächtig entwickelt ist und wo die älteren Bildungen gar nicht oder nur in kleinem Umfang zutage treten, Geschiebesand und Mergel normal entwickelt sind und vorwiegend aus nordischem Material bestehen. Da sich eine dünne Decke nordischer Sande wie ein Schleier auch über die älteren Bildungen im SO zieht, so ist hier überall die Signatur&(nicht ds) angewandt, obwohl in vielen
Fällen älterer Sand bis zur Oberfläche durchstoßen mag, ohne
daß sich das in jedem Fall mit Sicherheit nachweisen läßt.