Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 59 [Neue Nr. 2944] (1917) Gransee / bearb. durch C. Gagel
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18 Blatt Gransee.

daß hier eine diesem entsprechende Fauna und Flora lebte, deren Reste an verschiedenen Stellen Norddeutschlands in den Sanden zwischen den Grundmoränen nachgewiesen werden konnten und als unter dem ungestörten Zutritt der Atmosphä­rilien die während der Haupteiszeit abgelagerten kalkhaltigen, glazialen Schichten in hohem Grade verwittern und entkalkt werden konnten. Auf Blatt Gransee ist zwar nicht der Nachweis interglazialer Neubildungen, wohl aber der solcher interglazialen Verwitterungszonen gelungen, ebenso wie auf den östlich und südlich anstoßenden Blättern Dannenwalde und Gr.-Mutz; diese Schichten treten aber nur an ganz vereinzelten, kleinen Stellen auf.- A Or Bei der so geringen Ausdehnung und Verbreitung sicher

‚interglazialer Bildungen, d. h. solcher, die durch pflanzliche oder

tierische Reste oder durch Entkalkungs- und Verwitterungszonen als solche gekennzeichnet sind, ist aber meistens keine Möglich­keit vorhanden, zu entscheiden, ob die geschichteten Bildungen unter dem Oberen Geschiebemergel während der Zeit des Unteren Diluviums oder«schon während der Zeit der letzten Vereisung gebildet sind. Offenbar ist die Seltenheit des Vor­kommens interglazialer Schichten dadurch veranlaßt, daß diese durch die Schmelzwasser der herannahenden letzten Vereisung zerstört und umgelagert sind, ein Schicksal, das wahrscheinlich ebenso auch einen großen Teil der hangenden geschichteten Bil­dungen des Unteren Diluviums betroffen hat. Durch die Schmelzwasser des herannahenden letzten Inlandeises sind dann zum Teil sehr mächtige geschichtete Bildungen neu abgesetzt worden, die nachher von der Grundmoräne überzogen wurden. «Die Bildungen des Unteren Diluviums: Untere Geschiebe­mergel, Untere Tone, Sande und Kiese sind nur aus den(zum Teil nur.in Bohrprofilen vorhandenen) Brunnenbohrungen be­kannt; es muß deshalb, was ihre petrographische Beschaffenheit betrifft, auf die entsprechenden Bildungen des Oberen Dilu­

viums verwiesen werden, von denen sie, soweit überhaupt be­

kannt, keine Abweichungen aufweisen!