der Zwergralle zuzuordnen. Vergleiche zu Äußerungen anderer Vogel- oder Tierarten werden nicht gezogen, obwohl der Balzruf der Zwergralle ähnlich einem Knäkenten-Männchen klingt und gut mit einem anhaltenden hölzernen Schnarren wie"trrrrr-trrrmr-trmmm"(GLUTZ ET AL. 1973) oder"errrrr, errrrr,...." umschrieben werden kann.
Der Satz"Die Oberseite des Gefieders war tabakbraun und wies weiße Flecken bzw. Streifen auf" trifft für alle kleinen Rallenarten zu. Außerdem wird auf eine graue Unterseite einschließ lich Kopf und Hals hingewiesen, was zumindest auch noch für eine Kleinralle zutrifft, wenn man berücksichtigt, daß beim Kopf Scheitel und Nacken nicht beschrieben wurden. Schwarzweiß gebänderte Flanken werden erwähnt, über ihre Ausdehnung, die entscheidend zur Artzuordnung beitragen würde, wird jedoch nichts ausgesagt. Bei der Kleinralle ist die Flankenbänderung schwächer und reicht nur bis zum Laufansatz, während sie bei der Zwergralle kräftig ist und vor dem Laufansatz in der Bauchmitte endet. Einen kurzen grünlichen Schnabel haben nicht nur die beiden kleinsten Arten, sondern auch weibliche Tüpfelrallen. Die Farbe der Füße wird mit"matt fleischfarbig" angegeben. Erst kürzlich hat nochmals BECKER(1990) darauf hingewiesen, daß entgegen den Angaben in der Mehrzahl der Bestimmungsbücher die Beinfarbe von adulten Zwergrallen olivgrün oder olivbräunlich bei immer dominierendem grünen Farbton ist. Die Handschwingenprojektion als sicherstes Bestimmungsmerkmal ist nicht erwähnt. Dieses Merkmal war 1963 noch nicht bekannt.
“Bairdstrandläufer(Calidris bairdii): 12.5.1986 1 Fahrlander See, Kreis Potsdam(KALBE 1988).
Diese in Nordwestamerika und Ostsibirien beheimatete Strandläuferart wurde mehrfach in Europa nachgewiesen, aber bis zum Beobachtungszeitpunkt noch nicht in Deutschland . Entsprechend sind die Maßstäbe für die Anerkennung eines Erstnachweises sehr hoch anzusetzen, zumal die Bestimmung schwierig ist und schon mehrfach Verwechselungen vorgekommen sind.
Einige Formulierungen in der Veröffentlichung, beispielsweise der Titel, lassen den Leser im Unklaren, ob der Autor sich seiner Sache eigentlich selbst ganz sicher ist. Die kurze Beschreibung läßt weitere Zweifel aufkommen. Der Vogel wird als"ziemlich genau starengroß" bezeichnet(Vergleichsmöglichkeit war vorhanden). Tatsächlich beträgt die durchschnittliche Körperlänge beim Star 21 cm, beim Bairdstrandläufer hingegen 14-16 cm(JoNsson 1992). Eine auffällige"kampfläuferartige" geschuppte Oberseite weisen Bairdstrandläufer nur im Jugendkleid auf, das aber nur bis November getragen wird. Danach sind Jungvögel von Altvögeln im Freiland nicht mehr unterscheidbar(HAYMAN ET AL. 1986). Der Vogel kann also nicht(wie vermutet) im Jugendkleid gewesen sein. Zum Bairdstrandläufer paßt weder die beschriebene helle Gesichtszeichnung noch die bräunliche Fleckung auf Brust und Hals, wo er eigentlich fein gestrichelt ist. Die für die Bestimmung besonders wichtigen strukturellen Merkmale, insbesondere die den Schwanz weit überragenden Flügelspitzen sowie die genaue Schnabelform, wurden nicht registriert(vgl. ALSTRÖM ET AL. 1989). Fast alle beschriebenen Merkmale schließen einen Bairdstrandläufer aus(und treffen z.T. eher auf einen Sanderling zu).
Diese Meldung, die einen Erstnachweise für Brandenburg darstellen würde, wurde von RUTSCHKE(1987) offenbar übersehen. Der sehr kurzen Veröffentlichung ist folgende Beschreibung beigegeben:"Größer als Oenanthe oenanthe, kleiner als Turdus merula . Auf etwa 30 m Entfernung erschien der Vogel einfarbig düster, einzig auffallend war der hellere Schwanz,