Heft 
(1998) 10
Seite
164
Einzelbild herunterladen

sche Begriffe, Zusammenhänge, Gesetze und Methoden behandelt, so wie sie für das Verständnis chemischer und biologischer Sachverhalte bedeutsam sind. Im Praktikum erwerben die Studierenden vor allem Wissen und Können über die richtige Verwendung physikalischer Größen und Einheiten, über die physikalischen Grundlagen ausgewählter Meẞmethoden, über den Aufbau experimenteller Anordnun­gen, besonders elektrischer Schaltungen sowie über die Protokollführung und Auswertung von Meẞdaten.

( 7) Die Vorlesung Einführung in die Biologie dient der Vermittlung von Grundlagen für die Behandlung biologischer Aspekte der Chemie. Sie bildet die Basis für eine spätere Spezialisierung im Rahmen der Diplomarbeit, die in den meisten Fällen interdisziplinär angelegt ist. Ferner ist sie von Bedeutung für die Behandlung der Toxikologie sowie des Umweltschutzes. Die Vorlesung wird durch ein Praktikum " Einführung in mikrobiologische Arbeitsmethoden" ergänzt.

( 8) Durch Vorlesungen über spezielle Rechtsgebiete werden die Studierenden mit den gültigen gesetzlichen Bestimmun­gen für den Umgang mit Chemikalien und das Arbeiten im Labor vertraut gemacht.

§ 6 Studieninhalte des Hauptstudium

( 1) In weiterführenden Vorlesungen der Anorganischen Chemie werden die Studierenden mit den Prinzipien der Festkörperchemie sowie der Koordinationschemie vertraut gemacht und zu einem tieferen Verständnis von Zusammen­hängen zwischen Reaktionsablauf und strukturellen Gegeben­heiten geführt. Sie eignen sich Kenntnisse über anorganische Werkstoffe, seltene Elemente und auf dem Gebiet der Bio­anorganischen Chemie an. Durch Teilnahme am Praktikum für Fortgeschrittene lernen die Studierenden die Anwendung moderner Methoden in der Anorganischen Chemie kennen.

( 2) In den Vorlesungen zur Speziellen Organischen Chemie werden die Stereochemie, die wichtigsten Naturstoffe und die Chemie der Heterocyclen behandelt. Neben den stereochemi­schen Aspekten, die auch in den beiden letztgenannten Vorlesungsreihen eine große Rolle spielen, wird mechanisti­schen Gesichtspunkten sowie neuen Synthesemethoden besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Im Organisch­chemischen Fortgeschrittenenpraktikum lernen die Studieren­den die Methoden der präparativen organischen Chemie zu verbinden und werden befähigt, organische Präparate an Hand von Literaturrecherchen herzustellen.

( 3) In der Physikalischen Chemie eignen sich die Studieren­den vertiefte Kenntnisse auf den Gebieten der Thermodyna­mik, Kinetik und Elektrochemie an. Im Mittelpunkt der Lehrveranstaltungen stehen Gesetzmäßigkeiten der Dynamik in nichtidealen Systemen sowie Methoden zur Untersuchung der Abhängigkeit physikalisch- chemischer Parameter von der Struktur und den zwischenmolekularen Wechselwirkungen.

Im vertiefenden Praktikum werden bei verstärktem Einsatz moderner Rechentechnik zunehmende Selbständigkeit bei der Wahl der Methoden zur Lösung der gestellten Aufgabe gefordert.

( 4) In der Analytischen Chemie werden Kenntnisse über moderne Methoden der Stofftrennung und über instrumentell­analytische Methoden der Element- und Strukturanalytik hinsichtlich qualitativer und quantitativer Aspekte vermittelt, einschließlich der zur Auswertung benötigten Prinzipien der Statistik und Chemometrie. In einem begleitenden Praktikum erlernen die Studierenden die Anwendung der Instrumen­talanalytik hinsichtlich Trennung, Konzentrations-, Element­und Strukturanalytik anorganischer und organischer Stoffe. Im Wahlpflichtfach Analytische Chemie schließlich werden Prinzipien chemometrischer Auswertetechniken, der Quali­tätssicherung, der Automatisierung und der Sensorik vertieft und in einem begleitenden Praktikum die Kenntnisse in den molekülspektroskopischen Methoden NMR-, IR-, UV- VIS­Spektroskopie und Massenspektrometrie unter Beachtung spezieller Aspekte der Umwelt- und Strukturanalytik ver­breitert.

( 5) Durch Vorlesungen über Toxikologie werden die Studie­renden mit den biologischen Wirkungen von Chemikalien, der Einteilung von Giftstoffen und den Untersuchungsmetho­den der Toxikologie vertraut gemacht und erwerben Sach­kenntnisse auf den Gebieten der Arbeitssicherheit und des Umweltschutzes.

( 6) Die Vorlesungen über Polymerchemie machen die Studie­renden mit aktuellen Methoden und Theorien der Synthese von Homo- und Copolymeren vertraut und vermitteln ihnen umfassende Kenntnisse über die Zusammenhänge zwischen Struktur und Eigenschaften von Polymeren. Darüber hinaus stehen Fragen der Thermodynamik der Polymere, moderne Methoden der Polymeranalytik sowie mechanische, optische und elektrische Eigenschaften von Polymeren im Mittelpunkt der Vorlesung.

( 7) Die Kolloidchemie vermittelt zusammenfassend und vertiefend Kenntnisse über Gesetzmäßigkeiten und praktische Bedeutung von Kolloiden. Im Mittelpunkt der Lehrveran­staltung stehen die Besonderheiten des kolloidalen Zustands, die elektrischen und optischen Eigenschaften von Kolloiden, ihre Rolle in den verschiedenen Bereichen der Natur und die bewußte Ausnutzung der Besonderheiten in den unterschied­lichen Anwendungsgebieten.

( 8) Das Wahlpflichtfach Kolloid- und Polymerchemie baut auf den Kenntnisstand der Vorlesung Kolloidchemie und Polymerchemie auf und vermittelt darüber hinaus vertiefte Kenntnisse zu speziellen kolloidalen bzw. polymeren Syste­men. Dabei stehen Strukturbildungsphänomene in Komple­xen bis hin zu selbstorganisierten Systemen sowie deren Beschreibung im Vordergrund des Interesses.

164