§ 6
Ausbildungsinhalte
( 1) Naturwissenschaftliche Grundlagenfächer Eine naturwissenschaftliche Grundausbildung in den Fächern Chemie, Physik und Mathematik ist für die wissenschaftliche Bearbeitung biologischer Fragestellungen, für das Verständnis biologischer Erscheinungen und die Nutzung moderner experimenteller Methoden in der biowissenschaftlichen Forschung unerläßlich. Diese werden deshalb überwiegend im Grundstudium vermittelt und im Hauptstudium bei der Lösung biologischer Aufgaben vertieft.
( 2) Biologische Fächer
Das zum Diplom führende Studium muss zunächst diejenigen Kenntnisse, Methoden und Fähigkeiten vermitteln, die wissenschaftliches Arbeiten auf biologischem Gebiet erfordert. Diese Grundlegung dient dem vertieften naturwissenschaftlichen Verständnis der Lebensformen und Prozesse und soll ein Basiswissen schaffen, das bei anschließender Vertiefung und Spezialisierung die Einordnung von Detailwissen in den Gesamtzusammenhang ermöglicht. Es wird deshalb in den biologischen Grundveranstaltungen( Zellbiologie, Molekularbiologie, Mikrobiologie, Botanik, Zoologie, Biochemie, Genetik, Ökologie) angestrebt, allgemeine Gesetzmäßigkeiten exemplarisch darzustellen und durch Praktika und Übungen zu vertiefen. Im Hauptstudium werden entsprechend der gewählten Spezialisierungsrichtung unterschiedliche biologische Teilgebiete auf der Grundlage moderner Forschungsergebnisse und deren Anwendung vermittelt. Das Studium an lebenden und getöteten Tieren wird im Rahmen der Ausbildung zur Vermittlung der für jeden Biologen notwendigen Grundkenntnisse durchgeführt. In der Diplomarbeit ist die Fähigkeit zur selbständigen wissenschaftlichen Arbeit unter Beweis zu stellen.
( 3) Nichtbiologische Studieninhalte
Die beruflichen Anforderungen an Diplom- Biologinnen und-Biologen sind vielfältig und auch wegen des raschen wissenschaftlichen Fortschritts veränderlich. Es wird deshalb empfohlen, zusätzlich zum Fachwissen auch nichtbiologische Grundlagenkenntnisse aus dem Fächerkanon der Universität zu berücksichtigen.
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§ 7
Lehrveranstaltungsformen
( 1) Die Ausbildung der Studierenden erfolgt
durch Teilnahme und Mitarbeit in Lehrveranstaltungen,
durch individuelle Arbeit zur Vor- und Nachbereitung der Lehrveranstaltungen.
( 2) Lehrveranstaltungen sind Vorlesungen, Seminare, Übungen, Praktika, Exkursionen und Kolloquien. Für die Ausbildung in Biologie sind die Praktika von grundsätzlicher Bedeutung.
( 3) Vorlesungen( V)
vermitteln größere Zusammenhänge und systematisiertes theoretisches Wissen. Spezialvorlesungen im Hauptstudium dienen der Darstellung eines abgegrenzten Stoffgebiets unter Heranziehung neuerer Forschungsergebnisse und dem Erkennen von Forschungsproblemen. Die Teilnahme an Vorlesungen ist im wesentlichen rezeptiv und bedarf deshalb der Nachbereitung im Selbstudium, das durch geeignete Literaturangaben unterstützt wird.
( 4) Seminare( S)
dienen vorwiegend der Vermittlung von theoretischen Kenntnissen. Die Studierenden beteiligen sich an der Arbeit durch Diskussionen und eigene Referate.
( 5) Übungen( Ü)
sind in der Regel kombinierte praktische Veranstaltungen, in welchen der Übergang zwischen Vorlesung, Seminar und Praktikum fließt( Mischveranstaltung). In Übungen werden experimentelle Aufgaben bearbeitet, damit die Studierenden Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Lösung experimenteller Aufgaben bzw. zur Veranschaulichung von Sachverhalten erwerben. Feldbiologische Übungen dienen dem Erwerb von experimentellen Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie der Anschauung in natürlichen Lebensräumen.
( 6) Praktika( P)
dienen dem Erwerb von Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Lösung experimenteller Aufgaben bzw. zur Veranschaulichung von Sachverhalten. Praktika werden entweder semesterbegleitend oder als ganztägige Blockpraktika, z.T. im Zwischensemester, angeboten. Im Grundstudium überwiegen semesterbegleitende Praktika, im Hauptstudium die ganztägigen Blockpraktika. Schwerpunkt (= Forschungs-) praktika sind ganztägige Blockpraktika, die über 2 Semester laufen können und eine vertiefende praktische Ausbildung ermöglichen.
( 7) Exkursionen( E)
stehen im Zusammenhang mit Lehrveranstaltungen, in denen sie vor- und nachbereitet werden. Sie dienen dem Kennenlernen der Organismen sowie der Veranschaulichung von Wechselbeziehungen zwischen Organismen untereinander und zu ihrer unbelebten Umwelt im natürlichen Lebensraum.
( 8) Kolloquien
In Kolloquien werden spezielle oder allgemeine Themen der Biologie von Mitgliedern der Universität oder von auswärtigen Gästen vorgetragen. Den Studierenden wird insbesondere im Hauptstudium die Teilnahme an Kolloquien der Institute aus aus der Fachgruppe Biologie/ Biochemie sehr empfohlen.
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