Heft 
(2000) 12
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Studierende des Lehramtes für die Bildungsgänge der Sekundarstufe I und der Primarstufe mit Schwer­punktsetzung auf die Primarstufe absolvieren ein se­mesterbegleitendes fachdidaktisches Tagespraktikum im Umfang von mindestens 1 SWS in jedem der zwei weiteren Fächer und Lernbereiche.

Unterrichtspraktika in den weiteren Fächern und in den Lernbereichen

Studierende des Lehramtes für die Bildungsgänge der Sekundarstufe I und der Primarstufe mit Schwer­punktsetzung auf die Primarstufe absolvieren in der vorlesungsfreien Zeit je ein mehrwöchiges Unter­richtspraktikum in den studierten Fächern bzw. Lern­bereichen, das in unterschiedlichen Varianten- auch kombiniert mit dem Praktikum Anfangsunterricht durchgeführt werden kann.

( Näheres regelt die Ordnung für schulpraktische Stu­dien in den Lehramtsstudiengängen" der Universität Potsdam)

II. Besondere Bestimmungen für

primarstufenspezifischen Bereich

den

Der primarstufenspezifische Bereich setzt sich zusam­men aus den Bestandteilen

Allgemeine Grundschulpädagogik und-didaktik Anfangsunterricht

Studienziele

In diesem Studienbereich sollen sich die Studierenden über allgemein- pädagogische, didaktische, psychologi­sche und institutionelle Grundlagen und Bedingungen theoretisch- fundierten Handelns in Grundschule und Grundschulunterricht im allgemeinen und im Anfangsun­terricht im besonderen orientieren. Hierdurch werden sie in die Lage versetzt, das Berufsfeld mit wissenschaftli­chen Mitteln zu analysieren und Konsequenzen für die Gestaltung von Unterricht und Schulleben abzuleiten. Die Studierenden sollen ein elementares Verständnis für mögliche Ursachen von Lern- und Lebenserfolgen wie auch-problemen im Zusammenhang mit der schulischen Biographie von Kindern erwerben. Zugleich werden sie zu kritisch- konstruktiver Prüfung von Reformimpulsen aus der Grundschule im Hinblick auf weiterführende Schulen angeregt.

§ 9 Allgemeine Grundschulpädagogik und didaktik

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Studienziele

Die Studierenden sollen in die Lage versetzt werden, Grundlegung von Bildung und Kindorientierung in ihrem Spannungsfeld zu erfassen und sich aus aktueller, histo­rischer und vergleichender Perspektive kritisch mit dem pädagogischen Auftrag von Grundschule auseinander zu setzen. Sie sollen spezifische Kompetenzen erwerben, unter fach- und lernbereichsübergreifenden und integrierenden Aspekten einen zeit- und kindgemäßen Grundschulunterricht zu erteilen.

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Studieninhalte

Der pädagogische Auftrag von Grundschule Entstehung und Entwicklung von Grundschule als In­stitution. Kind und Institution heute. Grundschultypi­sche Spannungsfelder in Unterricht und Schulleben. Grundlegung von Bildung und Konzepte von Grund­schulunterricht. Unterricht und Unterrichtsformen. Äußere und innere Reform von Grundschule aus his­torischer, nationaler und internationaler Perspektive. Innovations- und Forschungsansätze zu Grundschule und Grundschulunterricht. Grundschullehrerinnen und-lehrer heute- Professionalisierungsprobleme. Erziehung, Unterricht und Schulleben in der Grund­schule

Pädagogisch- anthropologische, psychologische, sozi­alwissenschaftliche Grundlagen von Lernen, Ent­wicklung und Erziehung des Kindes im Grundschul­alter. Traditionelle und aktuelle Erziehungsaufgaben von Grundschule. Selbst- und Sozialkompetenzent­wicklung von Kindern unter den Bedingungen schu­lischen Lernens und Lebens. Die besondere Rolle des Spiels in Unterricht und Schulleben für die Entwick­lung von Selbst- und Sozialkompetenz der Kinder. Schulprofile und Schulkonzepte.

Planung und Organisation von Unterricht in der Grundschule

Theoretische Grundlegung von Formen und Metho­den traditionellen und offenen Unterrichts in der Grundschule. Möglichkeiten und Grenzen der An­wendung unterschiedlicher Formen aus aktueller, his­torischer und vergleichender Perspektive. Fächer­übergreifender, jahrgangsübergreifender und alters­gemischter Unterricht. Debatten und Forschungser­gebnisse. Das Leistungsverständnis der Grundschule und seine theoretischen und praktischen Konsequen­

zen.

Entwicklungs- und Förderdiagnostik in der Grund­schule

Wesen und Probleme von Förderdiagnostik. Aufga­ben von kindlicher Frühförderung, Schulleistungs­diagnostik/ Gutachten; Interventionsansätze für Leh­rerinnen und Lehrer bei spezifischen Leistungs­schwierigkeiten bzw. Lern- und Verhaltensstörungen. Diagnostische Aspekte der Integration von Kindern mit Behinderungen und von Kindern unterschiedli­cher Kulturen und daraus resultierende Förderansät­

ze.

Besondere Lehrveranstaltungen

In besonderen Lehrveranstaltungen( Forschungssemina­ren, Projekten, Spezialkursen) vertiefen, erweitern und spezifizieren die Studierenden ihr Wissen und Können und erhalten zugleich die Möglichkeit, sich im Sinne des Potsdamer Modells der Lehrerbildung an Forschungen zu beteiligen.

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Aufbau des Studiums

Der Studienumfang beträgt 10 Semesterwochenstunden ( SWS). Es erfolgt keine Untergliederung in Grund- und Hauptstudium. Eine Zwischenprüfung wird nicht durch­geführt.

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