Heft 
(2001) 1
Seite
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( 2) Bei der Lösung dieser aktuellen Fragestellun­gen wird es für die Geologen in Zukunft immer wichtiger sein, Fähigkeiten zur interdisziplinären Zusammenarbeit zu entwickeln, eine umfassende Ausbildung in den Nachbardisziplinen Mathema­tik, Chemie und Physik zu erfahren und neue, for­schungsorientierte Aspekte der Geowissenschaften in der Ausbildung zu studieren. Hierzu gehören die selbständige Durchführung von Projekten, das Anfertigen von Berichten und Präsentationen sowie eine Ausbildung in der Benutzung von elektronisch verfügbaren geologischen Datenbanken. Die Be­deutung von Datenbanken und die große Verbrei­tung von digital gespeicherten Satellitendaten in Forschung, Wirtschaft und Planungsstellen der Länder und Kommunen sind außerdem Ausdruck der zunehmend verschwimmenden Grenzen zwi­schen den geowissenschaftlichen Teildisziplinen.

( 3) Aus diesen Gründen wurde an der Universität Potsdam ein neues Konzept für das Studium der Geowissenschaften entwickelt, das sich an die Empfehlung geowissenschaftlicher Gremien zur Umstrukturierung der Ausbildungsrichtlinien an deutschen Hochschulen anlehnt. Das Fach setzt sich aus einem gemeinsamen Grundstudium der Fächer Geologie, Mineralogie und Geophysik sowie Mathematik, Physik und Chemie zusammen. Im Hauptstudium erfolgt dann die Spezialisierung im Hauptfach Geologie. Ziel ist es, vor dem Hin­tergrund einer internationalisierten Wissenschaft und Arbeitsmarktsituation eine optimale Wettbe­werbsfähigkeit und Flexibilität der Absolventen sicherzustellen, die in den unterschiedlichsten Bereichen der freien Wirtschaft, Behörden, For­schungseinrichtungen und Universitäten Anstel­lungen finden.

§ 3

Zulassungsbedingungen und Studienbe­

ginn

Für die Aufnahme des Studiums der Geowissen­schaften ist der Nachweis der Allgemeinen Hoch­schulreife oder ein als gleichwertig anerkannter Abschluss notwendig. Gute Grundkenntnisse in den Naturwissenschaften sowie der englischen Sprache begünstigen ein erfolgreiches Studium.

§ 4 Lehrformen

( 1) Die Ausbildung der Studierenden erfolgt durch die Teilnahme und Mitarbeit in Lehrveranstaltungen,

-

durch individuelle Arbeit zur Vor- und Nachbe­reitung der Lehrveranstaltungen,

durch eigenständige wissenschaftliche Arbei­ten.

( 2) Lehrveranstaltungen sind Vorlesungen, Semi­nare, Übungen, Praktika, Kartierkurse und Exkur­sionen. Für die Ausbildung in Geologie sind Prak­tika, Exkursionen und Kartierkurse von grundsätz­licher Bedeutung.

( 3) Vorlesungen vermitteln einen Überblick über die methodischen Grundlagen, spezielle Stoffge­biete und Forschungsprobleme in den Geowissen­schaften. Vorlesungen sind entweder obligatorisch oder werden neben Pflicht- und Wahlpflichtveran­staltungen als fakultative Lehrveranstaltungen zur Abrundung der Kenntnisse in den geowissenschaft­lichen Arbeitsgebieten empfohlen. Die Vorlesungs­teilnahme bedarf der Nachbereitung im Selbststu­dium, das durch geeignete Literaturangaben unter­stützt wird. Im Grundstudium überwiegen Grund­oder Überblicksvorlesungen, im Hauptstudium spezielle Vorlesungen im Hauptfach Geologie und je zwei Wahlpflichtfächern aus einer Auswahl von 3 Fachgebieten( Mineralogie, Petrologie und Geo­physik).

( 4) Seminare werden als obligatorische und fakul­tative Lehrveranstaltungen im Grund- und Haupt­studium angeboten. In ihnen werden exemplarisch Themenbereiche behandelt und die Studierenden zur selbständigen wissenschaftlichen Arbeit ange­leitet. Die Studierenden beteiligen sich durch Refe­rate und Diskussionen.

( 5) In Übungen wird der Stoff einer Vorlesung auf konkrete Beispiele angewendet.

( 6) Praktika dienen dem Erwerb von Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Lösung von geowissenschaft­lichen Aufgaben.

( 7) Bei den Lehrveranstaltungen nach freier Wahl steht das gesamte Angebot der Universität ein­schließlich desjenigen der Geowissenschaften zur Verfügung. Zu den frei wählbaren Veranstaltungen können Prüfungen( Zusatzprüfungen) nach Maß­gabe der Prüfungsordnung abgelegt werden. Für die Zulassung zur Diplomprüfung ist ein Nachweis über die frei gewählten Lehrveranstaltungen zu führen( 16 SWS). Es wird empfohlen, diese Veran­staltungen während des Hauptstudiums zu belegen.

( 8) Zur Ausbildung in Geologie gehören Gelände­Exkursionen( siehe Studienplan).

§ 5 Zeitliche Gliederung des Studiums

( 1) Im Sinne der Einhaltung der Regelstudienzeit in Verbindung mit der effektiven Gestaltung des Geologie- Studiums erweist es sich als zweckmä­Big, die Lehrveranstaltungen der einzelnen Teildis­

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