Zeitschriftenband 
[Hauptbd.] (1872)
Entstehung
Seite
30
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30 Rüdersdorf und Umgegend,

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ein Versuch am Abhange des Mühlenberges:

im Schacht: 5 Fuss 6 Zoll Sand mit Kalksteinen, im Bohrloch: 17 Sand;

Il: A: blauen: Thon,

Lim-"5.mKalkstein,;

Günstiger sind die Aufschlüsse in der Nähe des Kessel-Sees Hier fand man 1805 an der Stelle des Bohrlochs 14 der Karte ein Gypslager(Schicht 50 von Profil 1) auf, welches bis 1819 durch den alten Gypsbruch ausgebeutet wurde. Dasselbe stand etwa 3 Fuss hoch, auf ungefähr 30 Fuss Länge und 20 Fuss Breite, über dem Wasserspiegel hervor, zeigte das Streichen des Kalksteins und ein Kinfallen unter 12 Grad gegen Nordwesten. Der Gyps war theils dichtyon aschgrauer und röthlichgrauer Farbe, gestreift und ge­wölkt und mit einzelnen Krystallen von Gypsspath durchzogen, theils bildete er radial-strahlige Partieen von dunkelgrauer Farbe in dem grünlichen Mergel(Strahlgyps), theils erfüllte er als secundäre Bildung in parallelfasrigen Massen von rein weisser Farbe die Klüfte des letzteren(Fasergyps). 20 Lachter von dem alten Gypsbruch in nordöstlicher Richtung entfernt wurde 1819 über dem Fahrwege (bei einer Sandabkarrung zur Herstellung einer Ablage) Thon mit Gyps entblösst und in Folge dessen der neue Gypsbruch(s. die Karte) in Angriff genommen, welcher bis 1836 im Betriebe war, des hohen Abraums wegen aber aufgegeben werden musste, obgleich in dem nordöstlichen und östlichen Stosse desselben der Gyps 8 bis 10 Fuss über der Sohle des Bruches angestanden haben soll. In den Jahren 1857 und 1858 wurde daher der Versuch einer unterirdischen Gyps­gewinnung gemacht und zu diesem Zwecke in dem Bruche(in 10 Fuss 4 Zoll Höhe über dem Kessel-See und in 443 Lachter Abstand von der östlichen Ecke des Hauses vor demselben in h. O0 742) eine Strecke begonnen und in nordöstlicher Richtung getrieben, mit welcher man anfangs nur blauen Mergel durchfuhr. In 46 Fuss Entfernung vom Mundloch wurde im nördlichen Stosse ein Querschlag angesetzt und in diesem durch 6 Bohrlöcher in der auf Profil 1 angegebenen Weise der Gyps angetroffen. Der sattelförmigen Oberfläche des letzteren entsprach auch eine gleiche Lagerung der Mergelschichten im Quer­schlag. In der Hauptstrecke erbohrte man in 78 Fuss vom Mundloch