Zeitschriftenband 
[Hauptbd.] (1872)
Entstehung
Seite
40
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40 Rüdersdorf und Umgegend.

Gliederung. Mit Sicherheit lassen sich in dem Bunten Sand­stein bei Rüdersdorf daher nur 2 Abtheilungen unterscheiden, eine untere aus rothen, grünen und blauen, wenigstens zum Theil glimmer­führenden Mergeln(und Thonen?), rothen und grünlichen, zum Theil glimmerführenden und kalkigen Sandsteinen und Rogensteinen be­

stehende und eine obere, welche in ihrem unteren Theile aus Gyps

und blauen Mergeln, in ihrem oberen aus rothen und grünen dolo­mitischen Mergeln, grünlich-grauem mergligen Kalkstein und gelbem mergligen Dolomit zusammengesetzt wird,

Mächtigkeit. Die durchbohrte Mächtigkeit der unteren Abtheilung des Bunten Sandsteins, soweit letztere aufgeschlossen wurde, beträgt demnach 570 Fuss 11 Zoll, diejenige des Röths 463 Fuss 6 Zoll, und zwar die der unteren gypsführenden Abtheilung 307 Fuss 3 Zoll und die der oberen(nach Hauptbohrloch I.) 156 Fuss 3 Zoll. Der Bunte Sandstein wurde daher in einer Gesammt­stärke von 1034 Fuss 5 Zoll durchbohrt, Die zuweilen geäusserte Ansicht, diese grosse Mächtigkeit des Bunten Sandsteins mache es wahrscheinlich, dass das Hauptbohrloch Il. eine Verwerfung durch­stossen habe und in den beiden verschobenen Flügeln der Gebirgs­masse niedergebracht worden sei, scheint mir nicht genügend be­gründet zu sein. Die wirkliche Mächtigkeit der erwähnten Schich­tengruppen ist dagegen, da das Fallen derselben nach den bei dem Abbau des Gypses gemachten Erfahrungen durchschnittlich 12 Grad beträgt, gleich der durchbohrten mal cos 12 Grad und berechnet sich daher für die untere Abtheilung des Bunten Sandsteins auf 558 Fuss 5 Zoll, für den Röth auf 453 Fuss 4 Zoll, und zwar für seine untere Abtheilung auf 300 Fuss 6 Zoll, für die obere auf 152 Fuss 10 Zoll, und für den ganzen Bunten Sandstein auf 1011 Fuss 9 Zoll.

Chemische Zusammensetzung. In dem unter Leitung des

Herrn Prof, Fınzeser stehenden Laboratorium der Königlichen Berg­Akademie wurden durch Herrn RupzLorr folgende Analysen aus­geführt.

1) Der merglige Kalkstein in der Giesenschlucht(58 von Profil 1) enthält: