Zeitschriftenband 
[Hauptbd.] (1872)
Entstehung
Seite
115
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III. Die geognostischen Verhältnisse. 115

Petrographischer Charakter. Der(schwach dolomitische) Kalkstein dieser Abtheilung ist weiss oder gelb und dicht. Sehr häufig sind in demselben und auf den Schichtflächen der dicken, bis Fuss starken Bänke Flasern von erdigem, frisch seladongrünen ukonit. Oft bildet der letztere Ueberzüge auf den Schalen von Conchylien(Monotis Albertii, Lima striata) und über abgerundeten Rollstücken von innen grauem, nach der Peripherie hin grünlichen, an dieser selbst intensiv grün gefärbten, dichten Kalkstein. Ausser­dem finden sich bald mehr, bald weniger häufig hier und da in der

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Grundmasse Kugeln oder Ellipsoide von 2, selbst 3 Millim. und grösserem Durchmesser, welche zuweilen ganz aus grauem dichten Kalk bestehen, mit einem grünen Glaukonitüberzuge bedeckt sind und namentlich bei beginnender Verwitterung eine concentrisch scha­lige Zusammensetzung um einen im Mittelpunkt befindlichen fremden Körper erkennen lassen. In anderen Fällen enthalten sie nur einen Kern von gelbem dichten Kalk, welchen eine oben und unten stärkere, an den Seiten schwächere Hülle von grünem, bei der Verwitterung braun werdenden Kalkspath umgiebt. In Chlorwasserstoffsäure lösen sich dieselben unter Aufbrausen auf, und nur die färbende Substanz der Rinde bleibt in kleinen gelblichgrünen Partieen zurück, In noch anderen Fällen bestehen die Kugeln ganz aus grünem Kalkspath. Viele haben nur den Hohlraum hinterlassen, der zuweilen von einem oder mehreren, grünen oder nicht gefärbten, frei auskrystallisirten Kalkspathkrystallen, manchmal mit Kalkspath und braunem Eisen­ocker zum Theil wieder ausgefüllt oder nur mit einem inneren Ueber­zuge von Eisenoxydhydrat bedeckt ist. Es dürfte nicht ganz leicht sein, diese Erscheinungen in genügender Weise zu erklären. Waren ursprünglich in allen Fällen Oolithkörner vorhanden, deren Auslaugung hier an der Oberfläche begann? Möglich wäre es, dass dieselbe in einzelnen Fällen unterbrochen worden wäre, in anderen nicht, und dass sich die entstandenen Hohlräume ganz oder theil­weise mit Kalkspath wieder ausgefüllt hätten, welcher durch die vom Wasser mechanisch mit fortgeführten Glaukonitpartikelchen grün gefärbt wurde. V /arum aber würde dann in diesem Falle die Aus­laugung der Oolithkörner von aussen, im Schaumkalk von innen her 8*