Heft 
(1907) 15
Seite
103
Einzelbild herunterladen

Kleine Mitteilungen.

103

wir in der allzeit braven und sittsamen Stadt den Ausdruck Rosengasse und mit Befremden einen Kietz; denn Nauen führt seit 1638 den lisch im Wappen und Kietz kommt her von kaiza = Fischerhütte.

Die obengenannte Hirtengasse leitet ihren Namen ab von dem ehe­maligen Hirtenhaus (Hirtengasse No. 1 und 2), das später zum Armenhause gemacht und vor kurzem abgerissen wurde.

Die Wanderung durch diese Straßen ist zum Teil recht interessant; sie führt uns vorüber an vielen alten Fachwerkhäusern mit stark gekrümmten Holzbalken, den Kennzeichen des Alters. Das Haus Wallgasse No. 17 fällt besonders auf. Es trägt eine Tontafel aus dem Jahre 1756 mit der Inschrift: Mache dich auf und gehe hinab in des Töpfers Haus daselbst will ich dich meine Worte hören lassen. Darunter sind figürlich dargestellt 2 Kinder und ein Mann, vermutlich ein Töpfermeister; links unten bemerkt man einen Turm. Das Haus führt den Namendas Töpferhaus, weil es früher einem Töpfer (zuletzt Schulz) gehörte. Otto Monke.

Aus Zernikow bei Gransee, Kreis Ruppin. Nach Mitteilung des Herrn Pastors X. in Woltersdorf liegt vor der Kirche in Zernikow (Filial von Woltersdorf) einTeufelsstein mit Fingereindrücken. Der Teufel hat ihn geworfen; er wollte damit die neuerbaute Kirche treffen. O. Monke.

Die Wappenschilder an den Kirchenstühlen in Blankenburg bei Berlin tragen folgende Umschriften:

A. Kuno v. Barfus Maria Lucretia

von Santerslebin

von des vattern Seyte.

B. Bernd Heinrich v. Barfus Barbara Sophia v. Barfüssin

1692

C. Barbara Tugentr.

v. Borgstorffin Joachim Valtin v. Barfus

von der Frauen Seyte.

Um 1375 war die Familie von Röbel in Blankenburg ansässig; in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts finden wir dort die Familie Barfus. Im 18. Jahr­hundert war Blankenburg künigl. Domäne und stand als Amtsvorwerk unter dem Amte Niederschönhausen. 1811 verkaufte der Fiskus das Gut an den Berliner Kaufmann Johann Heinrich Neumann, welcher am 24. 12. 1849 starb.