Bücherschau.
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Steinen eine von behauenen Steinen gebildete kleine Steinkiste, in der etwas Leichenbrand lag. Näher untersucht wurde dies Grab der vorgerückten Zeit wegen nicht.
Die Teilnehmer der Exkursion begaben sich nach erfolgter Ausgrabung zum See hinunter und fuhren dann auf den Fürstenberg umgebenden Seen und auf der Havel, die an jener Stelle „Sichelhavel“ (früher „der Sichel“) heißt, nach Kloster Himmelpfort, dessen'Kuinen und UmgebungTJesichtigt wurden. Kurze Zeit nur war es uns vergönnt, auf der lieblich von Wald und Wasser umgebenen Klosterinsel zu weilen, bald führte uns der Dampfer nach Fürstenberg zurück, wo ein gemeinsames Abendessen die Herren aus Fürstenberg und Neustrelitz mit uns, den Angehörigen einer „fremden Rasse aus Preuß’sch-Berlin vier Meilen hinter Potsdam“, wie Dr. Buchwald launig bemerkte, bis kurz vor Abfahrt des Zuges vereinigt hielt.
Bücherschau.
Max Kühnlein. Die Kirchenglocken von Groß-Berlin und seiner Umgegend. Berlin. 55 S. 4°.
Die kürzlich erschienene, höchst geschmackvoll ausgestattete Schrift des auf dem Gebiete der märkischen bezw. berlinischen Kirchenbaugeschichte wohlbewanderten und bekannten Verfassers bietet eine Reihe mit mühseligem Fleiß und umsichtiger Sorgfalt bearbeiteter statistischer Tabellen zur Geschichte der Glocken der evangelischen und katholischen Kirchen Berlins und seiner Umgebung. Diese Tabellen enthalten Angaben über das Material, aus dem die Glocken bestehen, über die Kirchen, denen sie angehören, über das Jahr des Gusses und den Gießer, über den Ton der Glocken, ihren unteren Durchmesser und ihr Gewicht, über Inschriften und Verzierungen, die sich auf ihnen befinden, und zahlreiche sonstige Notizen zur Geschichte der einzelnen Glocken.
Aus der reichen Fülle des dargebotenen Materials notieren wir kurz die Tatsache, daß die älteste ermittelte Glocke aus dem Jahre 1322 stammt und in Buckow zu finden ist. Fast 100 Jahre jünger ist eine Glocke in Boezow bei Velten. Als ihr Entstehungsdatum konnte das Jahr 1422 festgestellt werden. Dann folgen die Glocken in Blumberg aus dem Jahre 1467, in Pankow 1470, in Weißensee 1474, Mariendorf 1480, Reinickendorf 1491, Ileinersdorf 1500, Werder 1515, Carow 1552 usw. Während eine große Zahl der Kirchenglocken in Berlins Umgebung auf ein ehrwürdiges Alter zurückblicken dürfen, sind die Glocken in der Reichshauptstadt selbst meist jüngeren Datums. Verhältnismäßig früher Zeit, nämlich d. J. 1471 gehört nur