Kleine Mitteilungen.
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sein, die Näpfchen dagegen durch Reiben mit MüDzen, die man hinterher in die Opferbüchse der Kirche warf. In Bernau sagt man auch wohl, die Längsrillen seien Erinnerungszeichen an die Geburt eines Knaben, die Näpfchen würden dagegen in die Steine gerieben, wenn ein Mädchen geboren sei. Die Basdorfer Kirche steht auf dem sogenannten Götzen- oder Götschenberge, auf welchem früher auch die Götzenscheune stand. In der Nähe des Bahnhofes gibt es noch einen Götzberg am Zühlsdorfer Wege und am südlichen Ausgang des Dorfes zwischen den Kühn’schen und Langnickel’schen Gehöften einen „Götzhof*, einen Acker, bezw. eine jetst wüste Hofstelle, die in der Mitte des 17. Jahrhunderts einem gewissen Götze oder Götzen gehörte, vermutlich demselben, dessen Name auf der 1637 gegossenen großen Glocke im Turme der Basdorfer Kirche genannt wird. „Wüste Höfe“ gibt es in und bei Basdorf noch mehrfach, so zwischen dem Gemeindehause und dem Grundstück des Büdners Schiele, sodann am Südausgang des Dorfes zu beiden Seiten der Straße. Sie gehören jetzt den Besitzern Grenz, Hinze und Rührmund, Radebold und Ilaberstroh. Vielleicht sind diese alten Hofstätten im dreißigjährigen Kriege wüst geworden. Auf eine große Zahl auffallender Flur- und Hügelnamen machte der Lehrer des Ortes, Herr Wiegand, die Teilnehmer an der Exkursion aufmerksam. So gibt es am Zühlsdorfer Wege in der Nähe des Bahnhofes „Gänsematten“, „Buchten“, Gründe, im Norden einen I lauberg oder IRmberg, einen Vierrutenberg, eine Kehlheide (mit zahlreichen Sanddünen, die wie Hünengräber aussehen), im Süden'einen von der Chausse geschnittenen „Wieser- (nicht Wiesen-) Berg“ und ferner im Osten ein „Pfleck“ oder „Fleck“. Endlich ist zu erwähnen, daß im Schulgarten an der Dorfstraße vor Jahren die Fundamente eines Gebäudes und die Reste eines Gemäuers gefunden wurden, die wahrscheinlich von einem alten Brunnen herrührten. Die Burgwälle liegen einige 100 Schritte nördlich vom Dorfe und werden sowohl von der Chaussee, als auch von der Eisenbahn geschnitten; sie sind namentlich im Süden und Westen von Sümpfen umgeben, deren Wasser dem nahen Rahmersee zufließt, während das durch die „Gründe“ nordöstlich vom Bahnhof gehende Fließ den Anfang des Mühlenbecker Fließes bildet. Die Burgwälle gewähren wegen ihres leichten, sandigen Bodens dem Besitzer nur geringen Ertrag, aber auch dem Prähistoriker nur magere Beute. Es wurden nur einige mittelalterliche und wenige vorwendische Gefäßreste gefunden, so daß man annehmen muß, daß die Burgwälle nur selten und ganz vorübergehend als Zufluchtsstelle zu Zeiten der Gefahr gedient haben können.
Otto Monke.
Sagen aus der Prignitz. Aus dem Volksmunde. Gesammelt von Hedwig Schulz.
I. In Helle (Ostprignitz) lebte eine Frau W., die mit dem Teufel im Bunde gestanden haben soll. Wurde in der Scheune Korn gemessen, so fegte er, wenn der letzte Scheffel nicht voll wurde, die Scheune aus, die von den Knechten schon gekehrt war, und sagte dabei „Er muß doch voll werden“. Da fanden sich dann immer noch soviel Körner, daß der Scheffel gefüllt werden konnte.