Heft 
(1907) 15
Seite
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Kleine Mitteilungen.

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Wir schließen mit einem Gedenkvers vom Künstler:

Lortzings Denkstein auf dem Sophienkirchhof zu Berlin lehrt uns von dem Musikmeister:

Deutsch war sein Lied und deutsch sein Leid,

Sein Leben Kampf mit Not und Neid;

Das Leid flieht diesen Friedensort,

Der Kampf ist aus, das Lied tönt fort.

Kleine Mitteilungen.

Fis cher- J akobl-Fest , zu Plaue a. H. Ein eigenartiges Fischerfest, das den NamenFisc her-Jak obi führt und alljährlich am Gedächtnistag des Jakobus, des Schutzheiligen des Fischerhandwerks, gefeiert wird, fand im August 1901 in Plaue a. H. statt. Das Fest gestaltet sich immer zu einem Volksfest, da die Mehrheit der Bewohnerschaft Fischfang und Schiffahrt treibt und auch aus der Umgebung zahlreiche Fischer mit ihren Familien an dem Feste teilnehmen. Der Verlauf der Festlichkeit ist folgender: Während sich die unverheirateten Fischer mit ihren Familien in dem Hause versammeln, kommen die verheirateten Männer bei dem Berufsgenossen zusammen, der für das Jahr die Fahne zur Aufbewahrung hat. Nachdem ein Musikkorps drei Stücke gespielt, holt sie dieJungen ab und geleitet sie unter den Klängen eines fröhlichen Marsches zu denAlten- Mit diesen zusammen wird nun ein Umzug durch die Stadt und die Straßen gemacht, in denen hauptsächlich die Fischer wohnen. Er findet sein Ende an der sogenannten Fischerhavel. Hier werden Kähne, die zu mehreren aneinander gebunden und mit frischem Grün geschmückt sind, bestiegen und eine Fahrt nach dem Plauer See unternommen. Früher mußten die Fahrzeuge alle gerudert werden; in diesem Jahre waren fünf Brandenburger Fischhändler mit ihren Dampfern, mit Fähnchen usw. prächtig dekoriert, erschienen, welche die vielen bunt­bewimpelten Boote mit den festlich gekleideten und frohen Insassen ins Schlepptau nahmen. An die Rundfahrt auf dem See schloß sich Konzert und Ball an. E. Friedel.

Zwei neue Ortschaften und Ortsnamen in Teltow. Die Kgl. Regierung zu Potsdam hat im Nov. 1905 auf Antrag der Berliner städtischen Kanalisations­deputation von Landespolizei wegen bestimmt, daß die der Stadt Berlin ge­hörigen im Kreise Teltow, nördlich bzw. südlich der Landgemeinde Sputen- dorf und östlich der Landgemeinde Gütergotz bzw. Ahrensdorf liegenden Vorwerke künftighin die NamenVorwerk Marggraffs-Hof und Vor­werkStruves-Hof führen sollen. Stadtrat Marggraff ist der langjährige Vorsitzende der städtischen Kanalisations-Deputation, während der verstorbene Stadtrat und Stadtälteste Struve langjähriges Mitglied dieser Deputation war. Übrigens gehört die Entstehung neuer Ortschaften und Ortschaftsnamen, wie leicht erklärlich, bei uns zu den großen Seltenheiten.

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