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Kleine Mitteilungen.
Aus Nowa wes bei Potsdam. Volkstümliche Namenerklärung des Namens Nowawes. Als Nowawes erbaut wurde u. erst einige Häuser standen, kam eines Tages der alte Fritz durch die fertige Lindenstraße gefahren. Vor einem Neubau ließ er halten u. fragte (dort einen Maurer: „Wie heißt der Ort hier?" „No, wa weeß!" war die Antwort, und der Alte entgegnete: Nun, so soll er auch Nowawes heißen.
Der dreieckige Kirchplatz in Nowawes. Als man im neuerbauten Dorf Nowawes soviele Hituser fertig hatte, daß man auch an den Bau einer Kirche denken konnte, suchte man sich einen Platz dafür aus. Der alte Fritz kam gerade dazu, als man den Kirchplatz abstecken wollte. Er zeigte auf seinen Dreimaster u. sagte: „So soll der Kirchplatz werden“. Darum machte man ihn dreieckig. (Mündliche Überlieferung.) Otto Monke.
Aus Buch, Kreis Nieder Barnim, teilt uns Herr Rektor 0. Monke unter dem 13. November 1904 folgendes mit. Das jetzt im Besitze der Stadt Berlin befindliche Wirtshaus, zurzeit an Herrn Geyger verpachtet, gehörte bereits in früheren Jahrhunderten zum Gute Buch, war also ein „Gutskrug“. Von dem alten ursprünglich zweistöckigen Gebäude ist nur noch ein Stockwerk vorhanden, das obere ging im Jahre 1892 bei einem Brande zugrunde, und das Haus wurde nun in der Form wieder hergestellt, w’ie wir es heute sehen. Bei späteren Renovierungsarbeiten fand man eine jener alten interessanten gußeisernen Ofenplatten, einen Braunschweiger Guß aus dem 17. Jahrhundert, die in einem aus einer Guirlande gebildeten Oval (55 : 46 cm) ein anspringendes Roß über einer Stadt mit Türmen und Zinnen zeigen; die Jnschrift in lateinischen Majuskeln lautet:
Remigio Altissimi Uni,
Die Tafel selbst ist rechteckig, 57 cm breit, 86 cm hoch, hat oben 2 Durchbohrungen für die zur Befestigung dienenden Schrauben und unten einen 9 cm breiten Rand zum Einlassen. Die Platte ist völlig unbeschädigt und auch wegen ihres jetzt seltenen Vorkommens sehr interessant; sie wurde erst dieser Tage neu entdekt und, da sie auf städtischen Grund und Boden gefunden wurde, dem Märkischen Museum überwiesen. Noch eine zweite Rarität birgt der Bücher Dorfkrug: eine alte Fensterscheibe, die den Brand von Anno 29 überstanden hat. Sie trägt eine wahrscheinlich mit dem Diamanten eines Ringes eingeritzte Jnschrift, welche der Ueberlieferung nach von einem französischen Offizier herstammt, der im Gutskruge zu Buch 1807 oder 1812 übernachtet hat. Sie lautet:
A Dieu mon äme Ma vie au Roi Mon coeur aux dames
L’honneur pour moi.
Krause 2. 4. [18]07.
Bekannter Spruch, von französischen Soldaten auch an anderen Orten bekannt. Hieran anschliessend sei bemerkt, daß sich auf einer Fensterscheibe im ehe-