Kleine Mitteilungen.
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maligen Pfarrhaus zu Döberitz (Döberitzer Uebungsplatz bei Spandau) die mit einem Diamanten eingekratzten Worte befinden:
Valette le 20 Juillet 1808,
die wahrscheinlich von einem französischen Offizier herrühren, welcher in jenem Jahre die Gastfreundschaft des Pfarrers Söchting in Döberitz genoß. Die Gutskrugwirtschaft zu Buch war früher eine Art Versorgungsanstalt für die Witwen und Kinder der ehemaligen Gutsbeamten und wurde den Betreffenden gegen eine sehr geringe Pacht überlassen. So zahlte Kroll in der Mitte des vorigen Jahrhunderts nur 500 Mk. Pacht für den Krug und den Nießbrauch von 60 Morgen Ackerland, Holzung und Wiesen, während sich jetzt die Pacht für den Gasthausbetrieb allein auf 2000 Mk. beläuft. Deshalb konnte auch wohl der alte originelle, aber kreuzbrave Jahrmatter, Krolls Nachfolger, das eigene Jnteresse dem seiner Gäste nachstellen. Es wird erzählt, daß er denselben, namentlich jungen Burschen, das zweite Glass Bier mit den Worten verweigerte: „Mein Sohn, für den Durst ist ein Glass Bier genug, mehr giebt es hier nicht. Wenn du aber noch trinken willst, so sollst du eine Tasse Kaffee umsonst haben!“ Faßbier ließ Jahrmatter überhaupt nicht über seine Schwelle kommen, und doch war Buch damals ein außerordentlich beliebter Ausflugsort für die Berliner, und Sonntags hielten lange Reihen von Kremsern auf der Dorfstrasse, obgleich die Ausflügler gewöhnlich die letzte Strecke vor Buch zu Fuß zurücklegen mußten, weil die Sandwege unergründlich waren.
Wetterspruch aus Lübbenau.
Kommt die Eiche vor der Esche,
Giebt’s große Wäsche, (d. h. ein nasses Jahr.)
Kommt die Esche vor der Eiche,
Giebt’s eine große Bleiche, (d. h. Trockenheit.)
O. Monke.
Ältere Flurnamen aus Beeskow.
(Nach der Chronik von Ziethe u. Faulstich, 1855, bezw. 1884.)
An dem Sandberg; an der Oegen; auf dem Kraußnitz; in Adrianshofs Lohgarten beim Schloß; auf dem Sautanz; beim Galgen.
~~~ O. Monke.
Volksaberglaube im Havellande.
Hat der Blitz eingeschlagen, so kann man den Brand nicht mit Wasser löschen; man muß Buttermilch oder, wie man in Zachow bei Ketzin behauptet, Milch nehmen.
O. Monke.
Treuenbrietzener Fastnachtsgebräuche.
Am Fastnachtstage ziehen die Schuhmachergesellen und die Lehrjungen von Meister zu Meister und sagen ihren Spruch auf. Der der Gesellen lautet:
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