Kleine Mitteilungen,
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wach wird, ist er von lauter kleinen Jungjans umringt in der Stube. So geht er denn heraus aus der Tiire und als er draußen ist, schreien sie hinterdrein: „Hättest Du man Dill und Käse nicht in der Tasche.“ Mank den Käse is Dill mank gewest. Da haben sie keinen Andee l ') gehabt, sonst würden sie ihm was zeigen, haben sie gesagt.
W. v. Schulenburg.
Der Nix als Freier. Ein Nix hat wollen Liebschaft treiben mit den Mädchens. Ist er gekommen bei die Magd beit Milch en und hat gesagt: „Du sollst meine Braut werden“. Die hat nichts von wissen wollen. Dann ist er alle Tage gekommen und mit Gewalt hat sie ihn nicht können los werden. Dann hat er gesagt: „Wenn Du raten tust in dreien Tagen, wie ich heißen tu, dann wer’ ich wegblciben.“ Nun weiß sie sich gar nicht zu helfen und fragt den Wirt, was sie machen soll. Nun wird sich der Wirt was ausdenken. Am Torweg war ein großer Pfeiler von Mauerstein. Hinter den stellt er sich hin, als der Wassermann kommt. Dann ist der immer so gesprungen, vorwärts gekuppelt bis nach dem Viehstall hin und hat dabei gesagt: „Offen un türlieh, daß ich heiß, daß es meine Braut nicht weiß“. Gut, nun erzählte es der Wirt dem Mädchen. „Ich habe gehört, wie er heißt“ und sagte es ihr. Den andern Abend kommt der Nix wieder, und sie sollte raten. Nun fängt sie an, solche Namen zu nennen, wie es auf dem Lande giebt * 2 ), Andre, Michel, Jottlieb, Fernand, Aujust und solche mehr, und der Nix sagte: „Nee, so heiß ich nicht“. x\ls sie dann eine ganze Reihe Namen gesagt hatte, da hat sie denn gesagt: „Offen un türlich“. Da hat er verschwunden und ist nicht wieder gekommen.
Der Knecht als Freier. Et wär en Bure, der hädde inne Mod, un kam iimma een Knecht un wolle sei tur Brud liän. Denn hän sei gofrod: „Wu heedst Du?“ Iläd ha jesüd: „Upp un türlich, hidd manierlich, upp un türlich, det ick heet, det et mienc Brut nich weet“. DA häd sei am met Knüppel gehaun, det har et ör nich jesäd häd. Nu kikt de Brud ut det Fensta un der Brudinann jeit so brummich raff vannen Hof. Wie sep inne Staue koaint, frod de Bure: „Wat häst med dienen Br udina nn jehädd?“ „Der will sigK mci heiräden und säd mei sienen Namen nich“. „Ick liebbe am nich gefrod un den weet ick soja. Ha häd am Dei ja jesäd“. „Det is nich wahr“. „NA, ha heed doch: „Upp un türlich“ usw. Denn häd de Bure jesäd: „Wenn den nich wist , denn werste jAr keenen krän“. Nu häd sei nich gewußt, wie det mAken. Häd de Bure jesäd: „Denn willn wei hen- schicken, Du willst am“. Hän sei henjeschickt un loaten holen. Bein Priesta wolln sei nich, sei wftr all old. Ä s ) häd jieda können trauen* ), un häd
*) Anteil an ihm, konnten ihm nichts tun.
2 ) d. h. früher gab.
s ) ehemals.
*) vergl. Meier Helmbrecht (Reclam), Dorfgedicht aus dem 13. Jahrhundert: „Ein Greis erhob sich aus der Mitte, der war bekannt mit Brauch und Sitte, Und war im Reden klug und weise“, und traute dann Lämmerschling und Gotelind.