Kleine Mitteilungen,
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Die Feier war sehr eindrucksvoll. Wie wir hören, rüsten sich nun auch andere Berliner Gemeinden, Einzelkelche beim Abendmahl zu verwenden. Ebenso macht sich diese Bewegung in England, Schottland und Frankreich geltend.
Diese kirchlich-hygienische Maßregel verdient in den Jahrbüchern der Volkskunde eingemei'kt zu werden. Dies Beispiel dürfte bald nachgeahmt werden; die prächtigen mittelalterlichen Abendmahlsgefäße, an denen unsere brandenburgischen Kirchen reich sind, werden solchergestalt vermutlich allmählich außer Dienst gestellt und bei der Abendmahlserteilung nur noch als Erinnerungs-Prunkstücke auf den Tisch zur Augenweide der andächtigen Gemeinde gestellt werden. E. Fr.
Eiserne Mauern in der Mark. Daß die Eisengewinnung in der Mark früher weit verbreitet war geht schon daraus hervor, daß die Hammer, Hammerbusch, Hammerfließ, Hammerdamm und Hammergraben als Orts-, Flur- und Flußbezeichnung außerordentlich häufig Vorkommen. Wurde auch in den märkischen Hütten- und Hammerwerken zeitweise ausländisches Eisen verarbeitet, so war es doch vorzugsweise ihr Zweck, aus märkischen Erzen Eisen zu gewinnen. Wie reich die Mark an Eisenerz, ßaseneisenstein, ist, ergibt sich aus der weiten Verbreitung des Eisensteins als Baumaterial. So wurde das Städchen Peitz 1582 vom Markgrafen Hans von Küstrin mit Festungswerken umgeben, zu deren Bau der Eisenstein das Material hergab. Doch ließ Friedrieh II., der noch Anno 1744 die Festung durch Anlegung einiger Außenwerke verstärkt hatte, die Festung Peitz schleifen, da sie sich am Tage nach der Schlacht von Zorndorf (24. August 1758) 10,000 Österreichern unter Laudon ergeben hatte, nachdem der Besatzung, 45 Invaliden, freier Abzug gewährt worden war. Aus Eisenstein ist ein großer Teil der noch heute stehenden Stadtmauer von Dahme aufgebaut: die einzelnen Werksteine sind verschieden in Form und Größe. Dagegen zeigen die in der Außenwand der Stadtkirche zu Luekau deutlich sichtbaren Eisensteinblöcke vollkommen regelmäßige Flächen. Aus Eisenstein ist der Kirchturm in Kemptendorf bei Kottbus gebaut; vereinzelt treten unregelmäßige Bausteine aus Eisenstein in der Mauer der Kirche zu Drahnsdorf, südwestlich von Golzen auf. Auch in der Neumark (Gegend von Plaiskehammer) soll das Erz als Baumaterial vielfach Verwendung gefunden haben. Seltener als der Raseneisenstein ist die verglaste Eisenschlacke (Kgl. Eisenhüttenwerk zu Peitz) als Baustein benutzt worden.
Mitgeteilt von Herrn O. Monke unter Bezugnahme auf ähnliche frühere Angaben in unsren Monatsblättern.
Zum Kapitel des Wunderglaubens. Ladenburg und St. Januarius. Geheimrat Ladenburg, dem Professor der Chemie an der Breslauer Universität, ist eine sonderbare Wette angeboten worden. Bekanntlich hatte Ladenburg im vergangenen Jahre auf der deutschen Naturforscherversammlung in Kassel die Möglichkeit aller „Wunder“ bestritten. Jetzt bietet ihm der österreichische Pfarrer Anton Weber in Markendorf durch die „Warnsdorfer Volkszeitung“