Heft 
(1910) 18
Seite
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Kleine Mitteilungen.

Schußsegen und Schuöschutz. Schuß-Segen.Das ein Gewehr wieder tödtet. Sehe, das man vor Georgstag eine Schlange kriegt, Lade die aufs Pulver in das gewehr und lasse sie 24 Stunden sitzen, hernach schieße man Sie raus, wird hernach gleich tödten,

Schuß-Sicherung.

Gewehr und waffen du gehst nicht loß,

so wahr wie daß Kind Jesu liegt in der Mutter Maria ihren Schoß, im Namen Gottes des Vaters f und des Sohnes f und des Heiligen Geistes f

So lange wie der schall von schuß zu hören ist, so muß man rasch eine Kreutz Knothen knüpfen und dieses dazu sprechen.

Zettel mit Handschrift des 17. oder 18. Jahrhunderts auf der einen Seite die Beförderung des Schusses (Schuß-Sogen) auf der anderen Seite die Beschützung vor dem Schuß enthaltend.

Mitgeteilt von u. M. Herrn Sanitätsrat Dr. Karl Vormeng.

Gesellensprüche. Zu der Sammlung alter Innungsgebrüuche möchte ich folgende dreiAnsprüche von Schmiedegesellen mitteilen:

I.

Der fremde Geselle bleibt an der Tür der Schmiede stehen und sagt: Ein fremder Gesell klopft!

Ihm wird die Antwort: Herein!

Nun sagt er: Nach Handwerksbrauch und Gewohnheit soll ich schönen Gruß abstatten von Meister und Gesellen aus N.

Antwort: Willkommen, Vetter!

Nach erhaltenem Geschenk spricht er beim Abschied: Nach Handwerks­gebrauch und Gewohnheit bedanke ich mich für alles Gute, was ich von Euch empfangen habe. Solltet Ihr heut oder morgen zu mir kommen, soll Euch dasselbe wiederfahren.

II.

Mit Gunst, daß ich darf dreinschreiten! Schönen Gruß vom letzten Meister und Gesellen!

Willkommen, Schmied!

Schönen Dank!:

Setz Dich, Schmied! Was bist Du für ein Landsmann? usw.

III.

Mit Erlaubnis trete ich ein, mit Gunst der Meister und Gesellen!

Willkommen, Schmied!

Schön Dank!

Bei dem zweiten und dritten Ansprechen geht der Geselle zur Wohnung, klopft an die Tür und sagt seinen Spruch, nachdem er durch einHerein zum Nähertreten aufgefordert worden ist. Bei diesen beiden Ansprüchen lautet die Antwort nach erhaltenem Geschenk:

Dank für das erhaltene Geschenk nach Handwerksgebrauch! Glück auf!

Darauf erfolgt seitens des Gebers die Antwort: Glück zu!

Mitgeteilt von H. Hummelt in Luckau. Scharn weber.