Heft 
(1910) 18
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Kleine Mitteilungen.

zukommt, nicht aufgesucht, noch weniger Jagden darauf ange­stellt werden.

§ 37. Zur hohen Jagd werden gewöhnlich nur Hische, wilde Schweine, Auerochsen, Elentiere, Fasanen, Auerhähne und Hennen gerechnet.

Die Auerochsen (Bos priscus) waren übrigens im Königreich Preußen bereits zur Zeit der Fertigstellung des A. L. R. 1791 ausgerottet.

E. Friedei.

Der Wolfstein bei Bornsdorf, Kreis Luckau. Eine Viertelstunde nördlich von Bornsdorf steht am Südrande eines kleinen Eichenwäldchens gegenüber dem Kilometerstein 90,8 der von Sonnenwalde über Luckau nach Lübben führenden Chaussee 18 Schritt östlich derselben eine aus grau­rötlichem Granit bestehende 27 cm dicke Steinplatte; auf der Vorder­seite, die ein unregelmäßiges Fünfeck bildet, trägt nebenstehende Inschrift in schwarzer Farbe. Nach Aussage eines alten Mannes in Bornsdorf, stand früher an dieser Stelle eine Säule (nicht Säule) aus einem

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Eichenstamm mit gleichlautender eingeschnittener Inschrift.Als die Säule morsch wurde, ersetzte man sie durch das Steindenkmal.

An der Oberfläche bei a bemerkt man Schrammen, die vielleicht vom Wetzen eines Messers (?) herrühren. (Zuweilen werden Sühnkreuze als Wetz­steine benutzt, z. B. in Pretschen im Spreewald).

Eine alte Frau erzählte mir, der Wolf sei durch das Dorf gelaufen, man habe ihn verfolgt und da erschlagen, wo jetzt der Stein steht.

Der Wolfstein ist weit und breit bekannt. Ich habe ihn am 15. April 1905 selbst gesehen, abgezeichnet und gemessen, so daß ein Zweifel an seiner Existenz nun nicht mehr vorhanden sein kann. Übrigens ist der Stein nicht behauen; wahrscheinlich hat man ihn nur ziemlich regelmäßig abgesprengt; wie dies möglich war, liegt vielleicht daran, daß das Gestein anscheinend sehr feldspatreich ist; Feldspat spaltet sich bekanntlich leicht tafelförmig.

0. Monke.