Kleine Mitteilungen.
85
Zoologisches aus der östlichen Uckermark, zwischen Ucker und Randow. Die Gewisser in der Umgegend von Brüssow nach Angabe eines Gastwirts daselbst reich an Krebsen, Hechten, Barschen und Bleien. Welse nicht seiten, aber selten gefangen. Fischotter selten. Auf die Vergangenheit deuten die „Beberseen“. Der Hamster in der Gegend zu Hause.
Nach der Trappe erkundigten wir uns mehrfach vergebens. Endlich fanden wir in der Kiesgrube vor Battin in einer ganz kleinen Pfütze ein Prachtexemplar ertrunken, leider von den Maden schon zu sehr mitgenommen, als daß noch etwas zu retten gewesen wäre. Das Tier war jedenfalls angeschossen, hatte an der Pfütze seinen Durst zu löschen versucht und war hier entkräftet zusammengebrochen. Sehr häufig scheint nach allem die Trappe in der östl. Uckermark nicht zu sein.
Auf dem Räuberberg bei Schmölln bringt der Dachs nach Erzählung • des Gärtners daselbst häufig Menschenknochen beim Graben zum Vorschein. Leider hatte er nichts gesammelt. H. Berdrow.
Bernau. Über den „Armen Mann,“ einen am Schönower Wege unfern der Wandlitzer Chaussee gelegenen sumpfigen Wassertümpel habe ich im Jahrgang 1897 S. 472 eine Volkssage mitgeteilt, nach welcher einst ein Bauer aus Prenden samt seinem mit Äpfeln und Hopfen beladenen Wagen von den Zugtieren, zwei Ochsen, in den Teich hineingezogen wurde. Er rief, bevor er versank, als er die Äpfel auf dem Wasser schwimmen sah: „Ich armer Mann, ich armer Mann!“ davon hat der Wassertümpel seinen Namen erhalten, und das Wasser ist der Sage nach „salzig geworden und geblieben bis auf den heutigen Tag,“ weil der Bauer an dem heißen Tage so sehr geschwitzt hatte. Eine zweite Sage hörte ich vor kurzem in Bernau. Nach dieser kam ein Prendener Bauer an einem schwülen Sommertage mit einer Kuh des Weges; er wollte sie in Bernau verkaufen. Da zog ein Gewitter herauf, und durch die furchtbaren Donnerschläge wurde das Tier wild gemacht. Es raste davon und schleifte den Mann, der die um die Hörner der Kuh geschlungene Leine am andern Ende krampfhaft fest hielt, mit sich. So stürmte die Kuh in den Teich, und der Bauer ertrank. 0. Monke.
Spreewald-Erzeugnisse. Die Kultur der „saurenGurke“ wirdbesonders in Lübbenau im Spreewald in großem Umfange betrieben, und deren Ausfuhr aus Deutschland erfolgt auch nach England und Nordamerika. Die Gurken bilden frisch einen wichtigen Handelsartikel in der Versorgung unserer großen Städte. Man rechnet auf einen Hektar Land einen Ertrag von 100 000 Stück Gurken. Nur die mittelgroßen, noch etwas harten Gurken werden zu sauren oder Salzgurken verwendet; zu Senfgurken nimmt man die größten und infolge der Reife schon etwas gelb gewordenen Stücke. Eine einzige Sorte Gurken wird zu uns aus Frankreich importiert, das sind die kleinen Früchte der Pariser Traubengurke, Cornichons genannt. Unter den Spreewald-Produkten, zu denen noch Kürbis und Merrettich gehören,