Fraget asten.
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N. N Wilmersdorf oder Deutsch-Wilmersdorf? Der Ortsname Wilmersdorf kommt in der Provinz Brandenburg mehrfach vor. Wendisch- Wihner8dorf (Post Ludwigsfelde) Kreis Teltow; Wilmersdorf (Post Pfaffen dort) Kreis Beeskow-Storkow; Wilmersdorf (Post Techow) Kreis Ost-Prignitz; Wilmersdorf (Post Arensdorf) Kreis Lebus; Wilmersdorf Kreis Angermünde; Wilmersdorf (Post Börnicke) Kreis Niederbarnim; Willmersdorf (Post Terpt) Kreis Calau und Willmersdorf, Kreis Cottbus.
Die Bezeichnung Deutsch-Wilmersdorf, für unsern jetzt zum Stadtkreis erhobenen Vorort, erscheint zum ersten Male in einem aus der Registratur des Landratsamtes Teltow stammenden Aktenbande »General-Tabelle aller im Teltowschen Kreise befindlichen Maulbeerbäume pro 1807“; hier stehen Deutsch-Wilmersdorf und Wendisch-Wilmersdorf nebeneinander, wie ebenso in andern aus derselben Registratur stammenden statistischen Tabellen von 1816 und 1817, während eine ältere Tabelle von 1783 nur einfach Wilmersdorf neben Wendisch-Wilmersdorf auft'ührt. Seitdem, also seit 1807 etwa, kehrt die Bezeichnung Deutsch-Wilmersdorf öfters wieder, regelmäßig allerdings zunächst nur in der Registratur des Landratsamts Teltow. Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts wird die Bezeichnung Deutsch-Wilmersdorf auch in den Registraturen anderer Behörden häufiger, ln der Registratur des Landratsamtes Teltow scheint also die Bezeichnung Deutsch-W ihnersdorf aufgekommen zu sein, zweifellos um es besser von dem zum gleichen Kreise gehörigen Wendisch-Wilmersdorf unterscheiden zu können. In der Königlichen Stadtrechtsverleihungsurkunde wird der Ort ebenfalls ausdrücklich Deutsch- Wilmersdorf genannt, hiernach kann darüber, daß er amtlich und außerordentlich also genannt werden muß, kein Zweifel obwalten E. Fr.
Vom Schönhauser Graben in Berlin. Nach Bekmann u. a. ließ Friedrich I i. J. 1701 einen Graben ausstechen, „der beim Unterbaume in die Spree fallen und dem Könige dienen sollte, von Charlottenburg nach Schönhausen zu fahren“. (Pfennigblätter 1848; Nr. 151.)
Bekmann sagt: „Zu König Friedrich I Zeiten ist bei Schönhausen ein neuer graben angelcget und mit Schleusen versehen worden, um vermittelst dieses kleinen Flusses von Scharlottenburg und Berlin nach Schönhausen zu wasser zu fahren, weil der wind zuviel sand hineingetrieben, wieder eingegangen.“
Ist dieser Graben noch bekannt; sind noch Spuren vorhanden? Be nutzte man dabei das Pankebett? 0. M.
Die Antwort liegt schon in der Überschrift. Der Panke parallel, ungefähr bis zur Sandkrugbrücke an der Invalidenstraße, verlief der Schönhauser Graben und mündete, wie ich mich dessen noch sehr wohl entsinne, etwas östlich vom Lessing-Theater in die Spree. Das Chariteegrundstück war hier von der Stadtmauer begrenzt und hart vor derselben verlief der Graben. Dieser war wegen seines schlammigen übelriechenden Wassers den Berlinern verhaßt. In den siebziger Jahren des 19. Jahrh. ist der Graben von der Sellerstraße ab südlich verschüttet worden. Jetzt gabelt er sich bei der Dalldorfer Straße südwestlich ab, begrenzt östlich die Kunkelstraße, verläuft unter der Schulzendorfer- und Chausseestraße, ist im städtischen Gasanstalts-