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Fragekasten.
grundstück überwölbt und mündet offen bei der Seller-Brüeke in den Nord- liafen. Zur Zeit Friedrich I. konnte der Schönhauser Graben mit Treckschuten (von Pferden gezogenen Gondeln) nach holländischer Art befahren werden. E. Fr.
Was bedeutet „Stadt Unsal“ bei Fürstenwalde a. Spree? Die Stadt Fürstenwalde besitzt in ihren Forsten an der Spree zahlreiche Ablagen, so auch flußabwärts nach Hangeisberg zu einige, deren letzte vor Hangelsbcrg den Namen: „Stadt Unsal“ trägt. Es geht nun die Sage im Volke, daß dort weiland eine Stadt gestanden haben soll. An Ort und Stelle ist nichts zu ermitteln, der Ort etwa 3—400 Schritt im Umkreise, von Kiefernbestand umgeben, ist eine trostlose Sandfläche, auf w'elcher sich Brocken von Ziegelstein finden, welche aber modernen Ursprungs zu sein scheinen. Etwa in dem Mittelpunkte dieses Platzes befindet sich eine Stelle, an welcher der Sand schwärzlich gefärbt ist, was vielleicht auf eine frühere Brandschicht deuten konnte.
Ich frage ergebenst an, ob Über den Ursprung des Namens „Unsal“ etwas bekannt, woher derselbe abgeleitet wird und ob überhaupt über diese Frage etwas zu erfahren sein wird? E. Sch.
Bei Besichtigung der Stelle habe ich einige wendische Topfscherben gefunden, sowie viele Beste von jenem rötlichen Sandstein, den ich Trebuser Sandstein genannt, nach dem Dorf Trebus nordwestlich von Fürstenwalde. Ich glaube nachgewiesen zu haben, daß dieser zu baulichen Zwecken im Handelswege von der Ablage- und Einschiffungsstelle „Stadt Unsal“ verfrachtete rote Sandstein in der Gegend angestanden haben muß und vielleicht der Röt-Formation angehört. Vergl. in der Brandenburgs VII. 385 und VIII. 68. E. Fr.
G. S. Was ist der Unterschied zwischen Patronats-Vertretern und Patronats-Ältesten nach Märkischem Kirchenrecht, besonders in Berlin?
Innerhalb Berlin stehen folgende Kirchen unter Magistrats-Patronat: 1. St. Andreas, 2. Dorotheenstadt, 3. St. Georg, 4. Jerusalem, 5. Kloster, 6. Luisenstadt, 7. St. Marien, 8. St. Markus, 9. Neue Kirche, 10. St, Nikolai, II. St. Petri, 12. Thomas. Nur bei Nr. 1 und 3 (Andreas und Georgen-Kirche) sind Patronats-Älteste, bei allen übrigen 10 allemal Patronats-Vertreter.
Außerhalb des Stadtgebiets übt die Stadtgemeinde Berlin noch in 17 Dörfern das Patronat aus. Dabei unterstehen der Städt. Grundeigentums- Deputation die Kirche zu Stralau und die Kirche zu Reinickendorf, beide Patronate stammen aus dem Mittelalter und werden versehen durch Patronats- Älteste. Die folgenden 15 Patronate unterstehen der Deputation für die Städtischen Kanalisationswerke und Rieselfelder und sind erst seit der allgemeinen (Hobrecht’schen) Entwässerung Berlins, bei Gelegenheit des Ankaufs der Rieselgüter, an die Stadt Berlin gefallen. Sie werden zumeist durch die Städtischen Gutsadministratoren versehen und betreffen: Osdorf- Heinersdorf, Großbeeren, Kleinbeeren, Diedersdorf, Gütergotz, Ruhlsdorf, Falkenberg, Malchow« Wartenberg, Hellersdorf-Eiche, Blankenburg, Blankenfelde, Rosenthal, Buch und Carow.