Bücherschau.
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Mitunter hört man die Vermutung, daß Patronats-Ältester und Patronats- Vertreter dasselbe bedeuten. Das ist falsch und schon von vornherein recht unwahrscheinlich. Warum würde man z. B. in Berlin die betreffenden 2 Personen gerade als „Älteste“ (bei Andreas und Georgen) bezeichnen und dagegen alle übrigen zehn Kommissarien des Patrons „Vertreter" benennen?
Der rechtliche Unterschied ist offenbar der, daß die Patronats-Vertreter nur dazu da sind, die Rechte des Patrons wahrzunehmen, in diesem Sinne vertreten sie den Patron. Die Patronats-Ältesten dagegen haben außer den liechten des Patrons auch die der Kirche nach Maßgabe der Kirchen- und Synodal-Ordnung, als Kirchen-Älteste w r ahrzunehmen. In der Praxis stellt sich die Sache allerdings so, daß die Patronats-Vertreter sich auch bei der Beratung über andere Gegenstände, als solche, welche den Patron angehen, beteiligen, man sieht das im Gemeinde Kirchenrat im allgemeinen gern, weil sich, wenigstens in Berlin, Wo die betr. Herren über spezielle Sachkenntnis und Kenntnis der in Frage kommenden sonstigen allgemeinen Verhältnisse verfügen.
Die Patronats-Ältesten unterscheiden sich also von den übrigen Mitgliedern des Gemeindekirchenrats lediglich dadurch, daß sie neben den üblichen Geschäften des letzteren, auch die Rechte des Patrons wahrzunehmen haben. E. Fr.
Pr. D. G. K. in Stettin. Woher kommt der Name Gambrinus? Ein König Gambrinus oder Herzog Gambrinus, von welchem man heut zu Tage singt:
„Gambrinus war König von Vlameland,
Er war es, der das Bier erfand“
Hißt sieh historisch nicht nachweisen. Ein vlamischer Geschichts- und Alterthumsforscher hat indessen einen Herzog der Vlaminger aufgefunden, welcher Jan Primus (Johann der Erste) genannt wird und von welchem die Chronik meldet, daß er zwar nicht das Bier erfunden, aber einen sehr guten Stoff gebraut habe. Man vermutet, daß das niederdeutsche „Jan Primus“, welches die Oberdeutschen nicht verstanden, in Gambrinus verdeutscht worden ist.
Bücherschau.
Graebner, P., Pflanzenwelt Deutschlands. Quelle u. Meyer Eeipzig 1909.
Bei der Herausgabe des vorliegenden Buches war beabsichtigt, möglichst allgemeinverständlich, d. h. für den Gebildeten, eine Darstellung zu geben von den Ursachen und Gründen, unter denen unsere heimischen Vegetationsformationen entstehen, leben und vergehen. Wer nicht interesselos durch die umgebende Natur wandert, ist sicherlich auf die Frage gestoßen, warum bildet sich hier ein schöner Buchenwald aus, warum daneben ein Kiefernwald, dort Wiese, weiter Moor oder Heide. Während man es früher sich zur Aufgabe gemacht hatte, die Zusammensetzung der Pflanzenvereine (wie