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Bücherbesprechungen.
N. N. Achtung vor den Büchern in Spanien. Der Wortlaut des von Ihnen gewünschten Sprichworts der Spanier lautot nach Mitteilung unseres Vorstandsmitgliedes Dr. Carl Bolle:
Libros, mas que dinero,
Son cargo de caballero.
Wörtlich: Bücher, mehr als Geld, sind das Geplick des Kavaliers, oder frei, aber sinngerecht, übertragen: es ziert einen Kavalier mehr, wenn er Bücher als wenn er Geld mit sich trägt. Also eine Huldigung vor der Gelehrsamkeit.
E. Fr.
Über Näpfchensteine. Die aus katholischer Zeit überkommenen zu abergläubischen Zwecken in die Außenmauern kirchlicher Gebäude absichtlich eingeriebenen halbkugeligen Vertiefungen sind Gegenstand wiederholter Erörterungen in der Brandenburgia gewesen, z. B. XI. 101. Ich habe darauf hingewiesen, daß sie u. a. in dem Wallfahrtsort Lourdes noch jetzt hergestellt werden. Auch die nachfolgende Mitteilung aus buddhistischem Gebiet ist nicht ohne Interesse.
Erich von Salzmann sagt in einem Aufsatz „Die Besteigung des heiligen Taischan“ (B. L. Anz. 19. 4. 1908): „Unsere sämtlichen Träger rieben durchlochte Kupferkäschstücke an den Bronzedenkmälern, das Geld ist dadurch gefeit und schützt die Kinder, wenn man es ihnen um den Hals hängt, gegen den bösen Blick und gegen Krankheiten. Die Schrift der Denkmäler ist durch das viele Reiben der Münzen schon ganz verschwunden. So manche schwer bekümmerte Mutter, die ein krankes, elendes Kind zu Hause hat, hat hier beträchtliche Summen vor der gütigen Göttin geopfert. Ein wahrer Taumel soll manchmal die Pilger ergreifen, sodaß sie sich ihrer sämtlichen Kostbarkeiten, ihrer Spangen und Armbänder berauben, um sie vor dem Altar niederzulegen. Silberne Arme, silberne Köpfe sollen der Himmelsmutter eindringlich vor Augen führen, an welchen der Gliedmaßen des Lieblings die Krankheit sitzt. Um Kinder flehende Mütter hatten Darstellungen kleiner Kinder in Ton und Seide auf dem Altar geopfert. Der ganze Tempel ist tadellos im Stande erhalten.“ — Es handelt sich um die buddhistische Himmelskönigin Pihia yüenkün. E. Fr.
Bücherbesprechungen.
Hie guet Brandenburg allewege. Blätter für Heimatkunde. Herausgegeben von Walther Specht. 4. Band. Rathenow, M. Babenzien, 1908. Gebd. 2 M.
Der vorliegende Band dieser heimatkundlichen Zeitschrift, die seit 1902 als Beilage zum Westhavelländischen Kreisblatt erscheint, enthält wieder eine Reihe sehr interessanter Beiträge zur märkischen Heimatkunde, Geschichte