Zwei Berliner Schulmänner im achtzehnten Jahrhundert.
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'Beilage 1.
Lehrplan der Schule
des Parochialschullehrers Johann Friedrich Michaelis, Dresdenerstr. 24.
Es wird unterrichtet in folgenden Gegenständen;
1. Religion und Moral wöchentlich viermal nach biblischen Erzählungen.
2. Landesgesetze wöchentlich einmal nach Funkes Auszug.
3. Erdbeschreibung wöchentlich dreimal. Der Unterricht geht von Berlin aus zu den brandenbnrgischen Provinzen, wobei das Wichtigste aus fremden Landen be rührt wird.
4. Geschichte des Vaterlandes zweimal wöchentlich.
5. Naturgeschichte zweimal wöchentlich, wobei nur Gegenstände des täglichen Lebens betrachtet werden.
0>. Naturlehre, um den Aberglauben zu'steuern, nach Götzens Allerlei.
7. Brief- und Rechtschreibung und deutsche Sprache nach Heinsius, dreimal wöchentlich.
8. Schönschreiben siebenmal wöchentlich.
9. Rechnen nach Michaelis Rechenbuch.
10. Anfertigung der Rechnungen, alle vierzehn Tage einmal.
11. Lesen, Buchstabieren und Buchstabenkenntnis, so oft als nötig.
12. Französisch viermal wöchentlich nach Heckers Lesebuch 1 TI.
13. Singen dreimal wöchentlich.
14. Gesundheitslehre einmal nach Faust und Hufeland.
Pnrchgenommen war im verflossenen Schuljahre:
A) Biblische Erzählungen:
Von der Schöpfung bis zu Absaloins Ende. Jesu Geburt, seine Leiden und sein Tod.
B) Glaubenslehre:
1. Es ist ein Gott.
2. Gott ist der allervollkommenste Geist.
3. Die Eigenschaften Gottes.
4. Gott ist Schöpfer, Erhalter, Regierer der Welt
5. Gott ist Gesetzgeber.
C) Lebenspflichten oder Sittenlehre.
1. Gegen Gott.
2. Gegen sich selbst.
3. Gegen den Nächsten.
Im Rechtschreiben und der deutschen Sprache:
1. Kenntnis der Redeteile überhaupt.
2. Hauptwörter.
3. Verhältniswörter.
4. Anfertigung der Briefe.
5. Kenntnis der gewöhnlichen Titel.
Rechnen:
1. Zahlenkenntnis.
2. Veränderung der Zahlen Addieren, Multiplizieren, Subtrahieren, Dividieren.