Heft 
(1913) 21
Seite
21
Einzelbild herunterladen

Der Hau des Großschiffahrtwege'' Berlin-Stettin.

21

und nur dicht unterhalb Eberswaldes finden sich noch einige niedrige Hügel. Die Wasser der Finow sind sicherlich einst bei Eberswalde fallartig hinabgestürzt und haben erst allmählich nach rückwärts ihr Bett aus- getioft. Man kann natürlich heut nicht mehr feststellen, wie weit die Technik bei der ersten Kanalanlage hier nachgeholfen hat. Jedenfalls bieten die Wasserspiegel der Schleusen einige Anhaltspunkte, wenn man sie mit der Meereshöhe des benachbarten Geländes vergleicht. Die Finow miiudet 2 km westlich von Steiufurth-Schöpfturth in den Finow­kanal, und dabei hat hier das Gelände eine Meereshöhe von «30 m und die Schleuse eine solche von 20 m, während 0 km abwärts das Gelände

Abb. 3. Überführung de» Ragöser Fließe». Phot. H. König 18.9. 1910.

nördlich und südlich vom Kanal bei Wolfswinkel-Eisenspalterei 38 m Meereshöhe erreicht, liegt der Wasserspiegel der Schleuse Kupferhammer nur noch 16,59 m hoch, d. h. hier findet sich schon eiu Einschnitt von 21 m Tiefe vor.

Mit diesen Zahlen möchte ich belegen, daß ein genetischer Unter­schied besteht zwischen den beiden Talabschnitten unterhalb und oberhalb Eberswaldos. Der ffalabschnitt oberhalb dieser Stadt ist ein echtes Erosionstal, wohingegen der unterhalb ein Graben ist. Dafür spricht auch eine geologische Beobachtung*). Es findet sich nämlich im Tal westlich dicht neben der Chaussee Eberswalde-Chorin eiue Ziegeleigrube, deren Wände deutliche Verwerfungen zeigen.

*) Za ehe: Die Diskordanz im obersten Diluvium der Provinz Brandenburg. Monatsbl. d. Ges. f. Heimatk. d. Prov. Brandenburg 1910. XIX. Jahrg. S. 273287.