Der Bau des Großschiffahrt weites Berlin-Stettin.
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Endlich wurde 1848 — 1849 der Spandauer Kanal zwischen Plötzensee und dein Teiler See gebaut. Auch die gegenwärtigen Arbeiten bringen hier wieder einige Abkürzungen, weil der Kanal einmal den Winkel des Spandauer Kanales bei Haselhorst abschneidet und weil er den Lehnitz See mit dem Mälzer Kanal verbiudet. Auf den Strecken, wo der neue Kanal die alten StraUen benutzt, müssen sie natürlich vertieft und erweitert werden.
Hei Kreuzbruch beginnt der neue Kanal; er kreuzt den Finowkanal bei Zerpenschleuso und streicht dann in fast gerader Linie nach Osten, indem er sich immer ungefähr 3 km nördlich von dem alten hält. Er läuft daher kurz vor der uckermärkischen Böschung entlang, und nur an einer Stelle, nämlich nördlich von Steinfurt, schneidet er die Böschung an. Hei Kreuzbruch liegt die Kanalsohle in einem Wiesen- und Moorgelände und dahinter folgt bis Zerpenschleuse Sand mit Kiefernwald, von wo wieder eine weite Wiesenlandschaft beginnt, die sich bis Steinfurt erstreckt und hier wieder in eine Sandlandschaft übergeht, die mit Kiefern bewachsen ist. Diese Ausbildung behält die Landschaft nun bis zum Schluß bei. Eine Wanderung längs des Kanales bietet daher wenig Abwechslung.
Auch die Kanalarbeiten sind ziemlich einförmig, weil die Wasserstraße durch wenig bebautes Gelände führt. Der Sand wird mit Hilfe von Trockenbaggern entfernt und ebenso der Schlamm mit Hilfe von Naßbaggern aus den alten Wasserläufen. Wo der Sand nicht zum Aufhöhen des Hodens benutzt wird, häuft man ihn neben dem Kanal zu hohen Dämmen an oder er wird auch zum Verbessern von Moorwiesen benutzt. Der Schlamm wird entweder gleich ans Ufer gedrückt oder erst in Spülschiffen untergebracht, die ihn an passende Stellen bringen, wo er wieder ausgepumpt wird.
Auch die Brückenbauten sind sehr einförmig; die Brücken sind ganz aus Eisen aufgeführt und jede liegt mit beiden Enden auf dem Ufer auf und besitzt eine Höhe von 4 m über dem Kanalspiegel; weil der Kanal durchschnittlich nur eine niedrige Böschung bat, erfordern die Brücken hohe Anrampungen.
An einigen Stellen finden sich aber doch interessante Arbeiten; eine solche ist z. B. die Überführung des Kanals über die Stettiner Eisenbahn. Es ist hier aus Eisenbeton eine Grabenbrücke hergestellt, so daß die Schiffe einst über die Eisenbahnzüge hinweggehen werden. Dies hat man so angelegt, weil hier die Eisenbahn in einem tiefen Einschnitt des Geländes entlang geführt wird. Freilich ist die Höhe des Durchganges nur gerade so bemessen, daß der Schornstein der Lokomotive nicht anstößt. Die Brücke liegt an beiden Seiten auf und wird in der Mitte von einer Wand getragen; hierdurch ist noch ein Durchlaß für