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haben; doch fehlen auch nicht reizvolle Landschaften, und besonders zierlich sind die Deckenmalereien und die Gemälde über den Türen und an Wand- und Kamintüren. Hier hat auch praktischer bürgerlicher Sinn mit dem Künstler zusamrnengewirkt. Alles in allem: Dies in seiner Innenpracht wenig bekannte Patrizierhaus gehört zu den wertvollsten Erinnerungen Alt-Berlins.
Der Vorsitzende Geheimrat Friedei dankte Frl. Dr. Michaelson für den belehrenden Vortrag und der Frau Anna Ermeler für die freundliche Führung.
Es sei, schloß Herr Friedel, dringend notwendig, daß dies Haus mit seinem alten Inventar als ein Kulturdenkmal für alle Zeiten tunlichst unverändert erhalten bleibe und zu diesem Zweck in irgend einer noch näher zu vereinbarenden Form in das Eigentum der Stadt Berlin gelange.
Die sehr zahlreiche Versammlung begrüßte diese Hoffnung und diesen Vorschlag allseits freudig.
Kleine Mitteilungen.
Das Hebewerk bei Liepe. Der erste Wettbewerb vom Jahre 1906 führte zu keinem befriedigenden Ergebnis, weil kein Entwurf von der Akademie für Bauwesen als unbedingt betriebssicher angesehen wurde. Trotzdem enthielten die Entwürfe derartige Anregungen, daß darauf weitergebaut werden konnte, und so ist nun der Entwurf der Firma Beuchelt & Co. in Grünberg i. Schles. vom Minister der öffentlichen Arbeiten genehmigt und danach der Bau in Aussicht genommen worden. Das Hebewerk wird dicht neben der Schleusentreppe erbaut werden, ln der Jubiläumskunstausstellung findet sich ein sehr schönes Bild von der Lieper Schleusentreppe.
Nach dem Zentralblatt für Bauverwaltung XXXIII. Jahrg. S. 109.
Verkehrshemmungen an der Schleusentreppe bei Liepe. Die 60 cm starke Betonsohle der Schleuse 2, d. h. der zweiten von oben, hat Risse bekommen und hat nachgegeben. Dadurch ist bei gefüllter Schleuse, die 9 m Wasserhöhe hält, Wasser in den Untergrund eingedrungen und hat sich weiter einen Weg bergab gesucht. Es soll nun die schwache Kammersohle entfernt und durch eine 1,40 m starke Eisenbetonlage ersetzt werden. Außerdem wird am Oberhaupt der Schleuse längs der Stirnwand eine 40 cm breite eiserne Spundwand, die 11 m tief hinabreicht, geschlagen werden.