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Fragekasten.
sollte ein Kämmereigut errichtet werden. Das Herrenhaus und die Wirtschaftsgebäude sind im Jahre 1780 erbaut worden. Die ganze Anlage zeigt den gesunden Sinn jener Zeit für die sachliche Uisung einer Aufgabe.
Nach dem Zentralblatt für Bauverwaltung XXXUI. Jahrg. No. 17 S. 117 (1. M8rz 1913).
Fragekasten.
O. M. Moabiter Berg. Vom Moabiter Berg, der sich als Düne nahe am rechten Spreeufer hinzog, ist nur noch eine deutliche Spur vorhanden, das ist der hochbelegene Vorgarten des Hauses Alt-Moabit Nr. 91. — lm Frühjahr 1912 sind die letzten Beste des Berges im vormals Borsigschen Park am Bundesrat-Ufer wegen der Fundamentbauten für die neuen Häuser, die auf dem ehemaligen Borsigschen Gelände errichtet wurden, abgekarrt worden. Von diesem Moabiter Berg hatte man eine schöne und weite Aussicht, ehe das linksseitige Ufer mit Häusern am Holsteiner und Schleswiger Ufer bebaut wurde. Der Überlieferung nach soll Friedrich der Grolle auch einmal sich an der Umschau von dort erfreut haben. E. Friedel.
Was ist unter dem Eiskanal zu verstehen und wo befindet er sich? Der Eiskanal führte aus dem Rummelsburger See nach Westen in das Land hinein und endete vor einem Kisschuppen, der 1870 abbrannte und nicht wieder aufgebaut wurde, weil 1871 die Ringbahn eröffnet wurde. Das Gelünde gehört den Erben des kürzlich verstorbenen Restaurateurs Tübbecke in Stralau. Es liegt zwischen dem Markgralendamm und dem Eisenbahn- damm und bildet einen grünen Fleck Erde mit hohen Weiden und Gartenland. Auf ihm steht das Bildhaueratelier des einen Sohnes des Erblassers. Von diesem Grundstück aus kann man in den Tunnel hincinsehen, mit dem der Eisenbahndamm den ehemaligen Kanal überbrückt. Gegenwärtig erhält der Tunnel nach dem Rummelsburger See hin eine Fortsetzung, weil die Stadt Berlin hier ein Anschlußgeleis zwischen ihrem Osthafen und den Geleisen der Ringbahn herstellt. Das Anschlußgeleis wird unter dem Eisenbahndamm hindurchgeführt und liegt an der Westspitze des Rummelsburger Sees schon wieder Uber Terrain. Man darf den Tunnel nicht zuschütten, weil er bei heftigen Regengüssen die Wassermassen, die von der westlichen Böschung des Eisenbahndammes ablaufen, in den See führt. Östlich neben dem Eisenbahndamm führt noch die Kynaststraße über den Eiskanal hinweg, und hier sieht man, daß der Eingang zum Tunnel durch ein Gitter gesperrt ist. Diese Einmündung des Kanals in den See ist als Hafen für Ruderboote erhalten.