Heft 
(1914) 22
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Kleine Mitteilangen.

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Fassung des Entwurfs hinzugefilgt worden. Der Vortragende erwiihnte dann noch den Aulruf .An mein Kriegsheer*, der, ursprünglich von Knese­beck entworfen, in seiner letzten Fassung von Friedrich Wilhelm III. herrührt, und machte darauf aufmerksam, daß die Schlußworte .Vertrauen auf Gott, Mut und Ausdauer sei unsere Losung' ein vom König übernommener Wahl­spruch Kaiser Alexanders von Rußland ist (Briefe des Kaisers vom 24. und 28. Februar 1813 und Antwort des Königs vom 2. März 1813.

(Anm. der Red.: Ancillon war Krzieher Friedrich Wilhelms IV. und brachte cs zu den höchsten Heamtenwürden. Kr war pathetisch und weit­schweifig in seinen Reden und Schriften. Sein wohlerhallenes Grab auf dem alten Französischen Friedhof in der Chausscestraße wurde am 17. Sept. 1913 von den Mitgliedern der BrHndenburgia betrachtet)

Wusterwitz und Hafftlz. Herr lrof. l)r. Tschirch unser hoch- geschätztes k. M , der eine Ilalftiz-Ausgabe in den Mitt. des historischen Vereins zu Brandenburg, wie bekannt, unlängst veröffentlicht hat, ließ sich Uber beide märkische Schriftsteller in der Juni-Sitzung des Vereins für die Geschichte der Mark Brandenburg aus. Kr teilte einige Ergänzungen zu seiner Ausgabe des Kngelbcrt Wusterwitz (43. u. 44. Jahresbericht des Historischen Vereins zu Brandenburg H. 1912 u. gleichzeitiger Sonderdruck) mit. Zu den 37 Handschriften des Microchronieon Marchicum des Peter Hafltiz haben sich weitere 10 in öffentlichen Büchereien feststellen lassen. Darunter haben die in der Marienkirchbibliothek von Frankfurt a. O. und in der Hamburger Stadtbibliothek einen besonderen Wert, da sie die reichste Fassung des Spandauer Kodex, wie sie der neuen Ausgabe zugrunde liegt, ebenfalls zeigen. Allerdings stimmen sie im einzelnen des Textes mit den beiden bereits bekannten Handschriften dieser Gattung (Geh. Staatsarchiv u. Göritz-Lübeckstiftung zu Berlin) so genau überein, daß der dort gebotene Text lediglich bestätigt wird. Die übrigen Handschriften befinden sich in Königsberg, Dresden, Hohennauen und auf der Vatikanischen Bibliothek zu Rom. Die letzte bietet durch ihre Herkunft ein besonderes Interesse, da sie aus dem Besitze des weltberühmten märkischen Sammlers Philipp v. Stosch stammt, der in Florenz 1758 starb. Der Vortragende beabsichtigt demnächst in den Brand mburgisch-Preußischen Forschungen ein vollständiges kritisches Verzeichnis der Handschriften von P. Hafftiz Microchronieon Marchicum zu veröffentlichen.

Aus der Märkischen Vogelwelt, a) Der Truthahn alsGlucke. Der hiesige Besitzer II. hat einen Truthahn, dem die Wanderlust in den Gliedern steckt. Um den Ausreißer an die Scholle zu fesseln, machte H. den Versuch, ihn aufs Brutnest zu setzen. Zur allgemeinen Ueberraschung gefiel dem Hahn die Mutterrolle ausgezeichnet, er erfüllte mit großer Hingabe seine Pflicht, und vor einigen Tagen brachte er 14 muntere Kücken ans Tageslicht. Die Kleinen sind nun einer Glucke zur Führung übergeben, und den Hahn hat man von neuem aufs Nest gesetzt, wo er wieder emsig brütet und