Heft 
(1914) 22
Seite
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Kleine Mitteilungen.

auf dem Neuen Sec zehn Junge. So besorgt die Ente um ihr eigenes Schof ist, so blutdürstig ist sie andern Jungenten gegenüber. Verfasser sah, ohne es durch sofortiges Einschreiten verhindern zu können, wie eine Brutente zwei fremde junge Brutenten, die in ihr Schof gekommen waren, durch Schnabelhiebe ins Jenseits beförderte.

Die verschiedenen Entenarten halten sich übrigens streng gesondert. Dies kann man besonders bezüglich der Brut- und Mandarinenenten an der Löwenbrücke beobachten Sie dulden unter sich keine deutschen Wildenten, andererseits dringen sie auch nicht in deren Reviere ein. F.

Biber in der Mark. Amtsgerichtsrat Julius llaeckel: .Neues vom Jagdschloß Stern* (Nr. 311 der Mitt. des Vereins für die Geschichte Potsdams, 1912) schreibt S. 1:Seine beiden Vorgänger (d. h. König Friedrich Wilhelms J. > hatten hinter dem Weinberg auf dem Brauhausberge bei Potsdam einen fest eingehegten Tiergarten unterhalten, der die Ravensberge einschloß und die IIlilfte der Tornowhalbinsel. Auf der Suchodoletzschen Karte von 1685 ist er bereits verzeichnet. In ihm waren auch bei Neuendorf in der Nuthc Biber angesetzt, die von Friedrich Wilhelm I. noch geschützt, von Friedrich dem Großen 1765 freigegeben, schnell ausgerottet wurden." Es mag erinnert werden, daß Babclsbcrg bei Potsdam, Babertsberg, Bobersberg und wie die Volksnamen lauten, soviel als Biberberg bedeutet, weil auch dort in Vorzeiten der Biber in der Havel vorgekommen sein soll. An dasselbe größte Nagetier Europas erinnern folgende Ortsnamen unserer Provinz: Biberteich in Weststernberg und Bibersdorf, Kreis Lübben, eine Aus­buchtung der Spree bei Treptow heißt das Biberloch. Vielleicht hängen mit Biber zusammen Babe Kreis Ostpriegnitz, Babo Kreis Sorau, Babert (Bawert) Kreis Königsberg N M und Bcvoringen Kreis Ostpriegnitz. Ebenso Bobermühle Kreis Krossen, Boberow Kreis Westpriegnitz, derBaberow- see bei Rheinsberg, Bobersberg Kreis Krossen, u. s. f.

E. Friedei.

Woher die Hardenberg-Büste in der Dorotheenstädtischen Kirche stammt? Der Fürst und Staatskanzler Karl August von Hardenberg machte vom Kongreß zu Verona aus eine Reise, ward in Pavia krank und starb zu Genua 1822 am 26. Nov. Im Jahre 1824 errichtete ihm in der Dorotheenkirche zu Berlin der Graf de la Rivallifere aus Paris ein Denkmal, zu welchem die Büste Hardenbergs von Wichmann gearbeitet war. Der Graf Friedrich August von Hardenberg geb. 11. Dezember 1770 hat mit dein Vorgenannten Nichts und mit der Dorotheenstädtischen Kirche nur insofern etwas zu tun, als er nach dem Totenregister der letzteren Bd. 7. S. 269. Nr. 291 Unter den Linden Nr. 33 gestorben und auf dem Kirchhof am Oranienburger Tor (hinter dem Kirchgitter) beigesetzt ist. Nach einer dem Küster Wobschal mündlich gewordenen Mitteilung ist die Leiche später nach Neuhardenherg a. d. Ostbahn, Kreis Lebus, in der Nähe von Cüstrin überführt