Kleine Mitteilungen.
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Es ist die Tochter des großen Naturforschers Helmholtz, der diese Tafel gewidmet ist. Sie war in Italien einem Lungenleiden erlegen, hatte aber kurz vor dem Tode noch den Wunsch geäußert, das Grab in märkischer Erde unter den schattigen Linden neben der alten Dahlemer Kirche zu finden. Ein eigenartiger Zauber ruht auf dieser friedlichen Stätte, und wer den stillen Friedhof betritt, nimmt wohl von hier etwas von diesem Zauber mit heim, ein wenig Heimatssehnsucht und Heimatsliebe der armen Dulderin, die in den letzten Träumen noch die Kronen der alten Linden an der Dahlemer Kirche wie Heimatssang rauschen hörte. — Das ferner hier befindliche Grabmal des Kommerzienrats Leichner, der sich um das Richard Wagner-Denkmal im Tiergarten verdient gemacht, ist in poliertem Granit prächtig hergestellt.
Zu bemerken ist endlich noch, daß wir die Stelle passierten, wo sich früher die Hauptzierde der Dorfstraße, eine gewaltige mehrhundertjährige Linde, erhob. Sie wurde leider im August 1904 vom Blitz getroffen und der Baum selbst alsdann, wie es heißt, von abergläubischen Bauern umgehauen.
Das schöuste Frühlingswetter begleitete diese lehrreiche Wanderfahrt, die uns noch lange in angenehmer Erinnerung bleiben wird.
Otto Monke.
Kleine Mitteilungen.
Das Mammut (Rekonstruktionsversuche). Von den Resten diluvialer Tiere ist bei uns bei weitem am häufigsten das Mammut. Seine Reste finden sich fast in jeder Kiesgrube. Bei dieser Häufigkeit hat man schon früh Knochen von ihm gefunden. Das Altertum und Mittelalter hielt sie für Reste von Riesen. So stellte auch der erste 1584 von Felix Platter unternommene Rekonstruktionsversueh nach Mammutknochen, die bei Luzein ausgegraben waren, einen Riesen vor. Die nächste lc49 von Leibniz unter nommene, in seinen Prolegomena nach Funden aus dem Harz entworfene Zeichnung ist ein reines Phantasiegebilde. Es stellt ein Tier ohne Hinter beine mit einem mächtigen Horn auf der Stirn dar. Der Gelehrte hielt nämlich die von ihm untersuchten Knochen für die des Einhorns. Gegen Ende des 17. und im Laufe des 18. Jahrhunderts brach sich allmählich die Erkenntnis Bahn, daß die Knochen Elefanten angehörten. 1800 stellt Cuvier dann fest, daß dieser Elefant von den rezenten verschieden sei. Er nannte diesen ausgestorbenen Elefanten Elephas mammontheus, ein Name, der später von Blumenbach durch Elephas primigenius ersetzt wurde.
Bedeutend gefördert wurde die Kenntnis von der Natur und dem Aussehen des Mammuts durch sibirische Funde. Hier kannte man diese Tiere schon lange und glaubte, daß sie unterirdisch lebten etwa wie Maulwürfe und daß sie sterben müßten, sobald sie ans Tageslicht kämen. Die Sage war natürlich dadurch entstanden, daß wiederholt mit Haut und Haaren erhaltene Mammutleichen aus dem ewigen Eise herausgeschmolzen waren. Die erste