Heft 
(1915) 23
Seite
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Kleine Mitteilungen.

derartige Leiche, von der größere Teile erhalten wurden, war das Adamssche Mammut. Es wurde so genannt, nach dem Forschungsreisenden Adams, der von Resten des Tieres barg, was zu bergen war. Der Kadaver war nämlich schon 1799 entdeckt worden, aber erst 7 Jahre später kam Adams an Ort und Stelle. Natürlich war der Leichnam schon arg zerstört. Immerhin war noch ein Ohr erhalten, das einzige, das bis heute gefunden ist, der größte Teil des Skelettes und Reste der hier zum erstenmal festgestellten Behaarung. Dieses Adamssche Mammut, zu dem noch einige unwesentliche Funde kamen, blieb lange Zeit die wichtigste Grundlage für unsere Kenntuis vom Aussehen des Mammuts, wie es uns in den zahlreichen Rekonstruktionversuchen des vorigen Jahrhunderts entgegentritt. Alle diese haben aber verschiedene Fehler, in der Behaarung, in der Form des Rückens, in der Länge des Schwanzes u. a. m. Vor allen Dingen aber in der Form der Stoßzähne. Ein großer Teil dieser Fehler wurde erkannt durch Entdeckung neuer Mammut­reste. Hiervon ist das wichtigste sibirische Mammut, das 1901 v. 0. Herz und Fizenmeyer geborgene Beresovkamammut, welches zum erstenmal mit Sicherheit die Form und Kürze des Schwanzes zeigte. Wertvoll ist noch das Sangajurachmammut, bei dem zum erstenmal der Rüssel gefunden wurde. Leider fehlte die Spitze. Doch konnte festgestellt werden, daß er voll be­haart war.

Über eine ganze Anzahl noch strittiger Punkte geben die Mammut­bilder auf französischen Höhlenzeichnungen Auskunft. Wie genau diese Zeit­genossen des Mammutes zeichneten, läßt sich nicht nur aus dem Vergleich ihrer Darstellungen mit anderen noch bekannten Tierarten erschließen, sondern auch aus der genauen Übereinstimmung mit Details, die sich an den sibi­rischen Mainmutleichen zeigte. Besonders die Art der Behaarung, der Wangen­bart, Bauch und Brustmähne werden durch diese Zeichnungen sichergestellt. Schließlich wurden in neuester Zeit noch in Deutschland 3 mehr oder minder vollständige Skelette ausgegraben, die besonders tiir die Kenntnis der Form und Stellung der Stoßzähne wichtig sind.

Nach allen diesen Dokumenten stellt sich nun das Mammut dar als ein Elefant mit größerem Kopf, dickerem Rüssel und stärker abfallendem Rücken, wie es der heutige indische Elefant ist. Der Schwanz war kurz und trug am Ende eine Haarquaste Das Tier trug einen Pelz aus dichtem, rot­braunem Haar, das sich auf dem Kopf verlängerte, an Brust und Bauch eine Art Mähne, an der Wange einen Bart bildete. Das kleine Ohr war ganz im Pelz versteckt. Die Zähne krümmten sich auswärts, einwärts und aufwärts, so daß sie mit der Spitze aufwärts, rückwärts und einwärts wiesen.

M. Hilzheimer.

Die Königin Luisen - Scheune. U. M. Herr Max Minck schreibt mir am 1. Oktober 1913:In Bezug auf die Frage 2 Seite 64 der Brandenburgs gebe ich umstehend den Plan der Scheune bzw. deren Beschreibung, wo die Leiche der Königin Luise vor ihrer Ankunft in Berlin aufgebahrt war. Wo die Pankstraße und Reinickendorfer Straße von der Weddingstraße ge­kreuzt werden, stand das Wohngebäude des Wedding-Gutsbezirks der Kolonie Wedding. Der Beamte hieß Meixner, sein Enkel ist beim Magistrat von Berlin