Kleine Mitteilungen.
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6. Niederlausitzer Mitteilungen Schlußheft 1913. Darin Dir. Dr. Sebicht-Lübben: „Die Herkunft der ostdeutschen Bevölkerung, ein wichtiges Arbeitsfeld für die Lokalgeschichtsvereine“. S. will namentlich die ältesten Flurnamen gesammelt wissen.
6. Pfarrer Rudolf Jungklaus-Pankow: „Wie die Ereignisse der Freiheitskriege zu ihrer Zeit in Berlin kirchlich gefeiert worden sind“. Ausführliche, interessante Schilderung, Separatabdruck aus dem neuesten Jahrbuch für brandenburgische Kirchengeschichte.
7. Richard Zootzmann: Das ist der Krieg der Kriege! Ernstes und Heiteres für Gesang und Vortrag aus dem Weltkrieg 1914. Verlag von Winterfeld & Schloßbauer, Berlin-Treptow 1914.
Vorträge: Herr Prof. Dr. Lindau, Kustos am botanischen Museum in Berlin-Dahlem: Vorgeschichtliche Getreidefunde. Für viele überraschend zu hören, daß der Weizen bereits steinzeitlich, bedeutend älter als der Roggen bei uns ist, der vielleicht erst mit den Wenden ins Land kam.
Nach diesem interessanten, durch Präparate unterstützten Vortrag führte u. M. Herr Dr. Hans Spethmann, Privatdozent für Geographie an der Kgl. Universität, uns in prächtigen selbstgefertigten Lichtbildern die Südost- und Nordostküste Englands vor, die von uns zum höchsten Verdruß der Briten als Kriegsgebiet erklärt ist. Während unsere Nordseeküsten aus Schlick- oder Seeboden bestehen und daher der Schiffahrt höchst gefährlich sind, treffen wir in England vorzugsweise felsige Ufer, bei Dover die Kreide anstehend und nordöstlich wild ausgewaschene Granit- und Basaltufer, die zwar tiefe Einschnitte mit zur Landung geeigneten Punkten bieten, bei sturmbewegter See aber mit unheimlichen Klippen und Riffen drohen.
Kleine Mitteilungen.
Wölfe wurden in Preußen zuletzt 1913 und 1914 im Januar erlegt. Der einer Zeitungsnachricht zufolge kürzlich bei Turoschel im Kreise Johannisburg (Ostpreußen) geschossene Wolf wog 93 Pfund. Er wurde bei einer Hasenjagd zur Strecke gebracht. Im Januar des vorigen Jahres erlegte die Gräfin Bothmer-Dratzig bei der Oberförsterei Notwendig in der Nähe der brandenburgischen Grenze einen 97 Pfund schweren Wolf, nachdem in den angrenzenden Wäldern wiederholt Wolfsspuren beobachtet worden waren. Im August 1912 soll sich bei der neumärkischen Oberförsterei Steinbusch ein Wolf bemerkbar gemacht haben; es gelang jedoch nicht, seiner habhaft zu werden. Dieser Mitteilung des B. L. A. vom 23. Januar 1914 sei folgende Nachricht hinzugefügt: „Am 15. I. 1913 erlegte die Gräfin Bothmer-Dratzig bei der Oberförsterei Notwendig, Regierungsbezirk Bromberg, einen kapitalen