Bücherschau.
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23. Oktober 1813 nachts zwangen, ihnen den Weg in den Rücken der Preußen zu zeigen. — 2. Ein Schillscher Offizier (1809), der sich nach vielen Abenteuern weserabwärts trotz Franzosen und Dänen glücklich zu Schiffe durchschlägt. — 3. „Der Zug zum Heroischen“ (1813), wie sich ein junger verwöhnter Tuchfabrikantensohn sittlich aufrafft und allen Strapazen, Entbehrungen und Gefahren trotzend sich Blüchers Scharen anschließt. — 4. Die Marmorhand, Andenken an ein von romantischen Umständen begleitetes Abenteuer der preußisch-russischen Vorhut unweit Paris, Februar 1814. —
5. Frau Kapitän Uterhat. Erinnerung an die Tätigkeit des kleinen preußischen Geschwaders unter Jachmann den Dänen gegenüber 1864 und die Rettung eines unserer Kanonenboote durch die patriotische Frau. —
6. Endlich noch eine kalte stürmische „Christnacht in Feindesland“ bei Blois 1870 in einem wohlhabenden Meierhof.
Daß es an holder Weiblichkeit in diesen Novellen nicht fehlt, ist selbstverständlich. Die Schilderungen des historischen wie des örtlichen Milieus sind auch in diesem Buch klar und deutlich, die Diktion erhebt sich, ohne übertreibend zu wirken, zu einem edeln Pathos. Diesem Werke unseres Wilhelm Arminius, der, in Weimar lebend, aus der Altmark stammt, wünschen wir, wie seinen früheren Veröffentlichungen, einen möglichst weiten Leserkreis.
E. Fr.
Wilhelm Arminius. Von Ernst Kammerhoff. Leipzig 1914. Im Xenien-Verlag. Zweite völlig umgearbeitete Auflage. Verfasser, Rektor zu Itzehoe, gibt eine vortreffliche Schilderung des Lebensgangs und der dichterischen Bedeutung und Entwicklung unseres Dichters. Angenehm ist als Anhang beigegeben eine wenig bekannte Erzählung von Arminius „Katzbach- Siegen“, die sich ebenbürtig den zuvor geschilderten Novellen anschließt. Kammerhoff hat durch eine Reihe biographischer Skizzen (Paul Gerhard, Charlotte Niese, Th. Körner, Fritz Reuter etc.) sich schon seit Jahren vorteilhaft bekannt gemacht. E. Fr.
Kalender für den Kreis Oberbarnim. Auch der Jahrgang 1915 dieses besonders sorgsam redigierten Büchleins enthält wertvolle Beiträge zur Heimatkunde u. a. mit guten Abbildungen: „Die Wappen unserer (ober- barnimschen) Städte“ von Oskar Blumberg. — Rob. Mielke: „Gute und schlechte Bauart auf dem Dorf“. — J. Schultze: „Aberglaube im Oderbruche“ — Julius Dörr: „Das Kirchenrechnungsbuch von Trampe“. — H. Aurich: „Die Industrie am Finowkanal“.
Ruppiner Kreiskalender 1915 - Daß der Ruppiner zu den besten Kreispublikationen verwandter Art gehört, erweist sich aufs Neue. Für die Heimatkunde darin von Wert u. a : Lic. Koppel: Aus dem Dorf Manker. ■— Emil Pein: Sieversdorfer „Ökelnamen“. — Steinseifer: Einiges über das Rhin-Luch und seine Meliorierung. — Auch diesen Jahrgang verdanken wir Herrn Schriftsteller Carl Lücke, einem der gediegensten Kenner der Grafschaft Ruppin.