Heft 
(1915) 23
Seite
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Bflcherschan. Frsgekstten.

Rudolf Hertzog: Agenda 1915. Glänzend mit vortrefflichen zeit­genössischen Abbildungen ausgestattet. Nahezu kaum Geschäftsanzeigen, statt dessen eine 61 Kolioseiten umfassende fesselnde Darstellung von Dr. Engelbert Huber: Berlin und der Weltkrieg

In den Heften der Mitteilungen des Fischerei Vereins für die Provinz Brandenburg, November und Dezember 191-1, sei auf die lehr­reiche Abhandlung des Professor Dr. Schiemenz:Die Wanderungen der Süßwasserfische im Binnen lande aufmerksam gemacht. Ebenso auf unsere Mitgliedes Hud Schmidt inAus der Heimat unter dem 15. d. M. ver­öffentlichte Mitteilung über Miirkische Krebse.

Herr Architekt Max KUhnlein bespricht den merkwürdigen Grab­stein vom Jahre 1805, der sich eigentümlicher Weise in einem Laden eines der katholischen Hedwigsgemeinde gehörigen Hauses, Chaussee­straße 128/129, an Ort und Stelle erhalten hat. Nähere Beschreibung mit Abbildung später.

Fragekasten.

F. S. Wann fanden die ersten Beisetzungen von Leichen­brandresten auf kirchlichen Friedhöfen Berlins statt? Der Berliner Amtsgerichtsrat Ernst Cantian, geb. I. Oktober 1821 hiereelbst, verstarb in Venedig am 16. Januar 1889, wurde in Padua verbrannt und im selbigen Jahre auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof an der Chausscestr. )26 die Urne mit den Aschenresten beigesetzt. Man war damals noch so ängstlich, daß die italienische Polizei der Urne einen Begleiter bis nach Berlin natürlich auf Kosten der Familie Cantian mitgab. Die Beisetzung hier war nicht so einfach, denn die Kirchenaufsichtsbehörde wollte anfangs einen Präzedenzfall nicht gern aufkommen lassen. Damals war ich, wie heute noch, Patronats­vertreter des Magistrats bei der Dorotheenstädtischen Kirche. Um die Sache durebzusetzen, stellten ich und der Kultusminister Dr. von Goßler, ein auf­geklärter Herr, damals ebenfalls Mitglied des Gemeindekirchenrats, beim Gemeindekirchenrat den Antrag, die Urne in dem großen Familienbegräbnis aufzunehmen, in dem bereits eine um Berlin hochverdiente Persönlichkeit, der kunstsinnige Baurat und Stadtälteste von Berlin Göttlich Christian Cantian (f 11. April 18CG), Vater von Ernst Cantian, lag. Die Sache wirbelte damals ziemlich viel Staub in hochkirchlichen Kreisen auf, der sich aber bald legte

E. Fr.

Hierauf bezüglich ging mir, datiert Breslau, den 7. November 1913, von Herrn Apothekenbesitzer F. SeifTert folgendes Schreiben zu:

In der heutigen Flamme finde ich eine Notiz über Ihre Mitteilung im Verein Brandenburgs: Erste Beisetzung einer Aschenurne. Darauf be­züglich teile ich Ihnen ergebenst mit, daß nach Einäscherung meines Schwieger­vaters, Kaufm. P. Altmann, in Hamburg die Asche auf dem Luisenstädtischen