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Kleine Mitteilungen.
Abb. 14 ist Abb. 7 sehr ähnlich, doch wirkt die längere Spitze in ihrer aufstrebenden Linie wesentlich besser.
Abb. 15 dient einer Errungenschaft der Neuzeit, nämlich dem Blitzableiter. Die Drähte desselben sind an dem Giebelbrett angebracht. Um es für diesen Zweck brauchbar zu machen, ist es unten mit einem Eisenbande an den Windlatten befestigt. Wenn man bei einem Teil dieser Giebelzeicben noch nach einer längst verloren gegangenen sinnbildlichen Bedeutung suchen möchte, so dient dieses letzte sicher ausschließlich einem praktischen Bedürfnis. Aus dem Giebelzeichen ist endgültig ein Giebelbrett geworden.
E. Beilot.
Die Buchweizenkultur geht in der Mark, wie es scheint, mehr und mehr zurück. In meiner Jugend, etwa um 1860, baute man im Havellande noch Buchweizen auf Feldern an, die heut entweder mit Getreide oder mit Zuckerrüben bestellt werden. Mag auch der Ertrag reicher sein, so ist doch der Rückgang der Buchweizenbestellung zu beklagen, weil die Frucht annähernd denselben Nährwert hat wie das Getreidekorn, und weil der Buchweizen noch da fortkommt, wo der magere Boden für den Getreidebau nicht mehr geeignet ist. In Deutschland wurden nach dem Jahrbuch der Naturwissenschaften im Jahre 1900 gegen 1 Million hl Buchweizen, in Österreich das Doppelte, in Frankreich etwa das Zehnfache gewonnen, ln der Lüneburger Heide trifft man noch vielfach Buchweizenfelder an, so zwischen Fallingbostel und Soltau. Auch in der Mark gibt es wohl noch freien Boden, der sich durch Buchweizenkultur der Volksernährung dienstbar machen ließe. Es liegt noch manche Fläche brach. 0. Monke.
Karpologische Getreidefunde in der Mark. Bei Trebus sind mit märkischen Sande stellenweise große Mengen von Weizen gefunden worden. Bei Wutzetz-Nackel trat der Weizen in zwei Sorten auf, die eine dick und kurz (Triticum compactum) und die andere schmaler und länger (Trit. vulgare). Außerdem wurde auch noch Rispenhirse (Panicum miliaceum) gefunden. Von dieser letzten Rasse war bereits ein Stück Hirsebrot gebacken worden, was sich schon von außen durch die viel günstigere Kornbesch aff en- heit auswies.
Die Lenzer Silge, welche auf dem Rücken der Sandhöhen bei der Pyritz liegt, hatte eine kleine Urne geliefert, in der sich Sand und Asche vorfand. Daneben waren noch Reste von Getreide und Körnern enthalten. Vor allen Dingen fanden sich außer dem Weizen auch einige Unkrautsamen, so z. B. Polygonum convolvulus und unbekannte Stücke. Die Untersuchungen haben ergeben, daß die Beisetzung der Urne viel später erfolgt ist, so daß wir mit der frühesten Bronzezeit rechnen müssen.
Aus der wendischen Zeit sind mir fünf Fundorte bekannt geworden. Der erste vom Eich werder b.Tamsel lieferte eine große Menge von Triticum mit schmalen Formen, eine Wicke und Cruciferensamen, der zu Brassica oder Sinapis gehört. Leider läßt sich nicht entscheiden, zu welcher Art sie gehören, weil die Keimungsformen sich nicht finden. Nicht gesehen habe