Heft 
(1916) 24
Seite
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Kleine Mitteilungen. Vereinsnachrichten.

kritischer Benutzung der jüngsten über den Gegenstand vorhandenen wissen­schaftlichen Literatur plaudert er in leichter, ansprechender Form über all die in Betracht kommenden Fragen und hat so ein ganz vortreffliches, ebenso anschlußreiches wie unterhaltendes, durch hübsche Anekdoten gewürztes, von reicher Belesenheit zeugendes Büchlein geschrieben, dessen Lektüre nicht genug empfohlen werden kann. Kein Wunder, daß das Schriftchen im Laufe von vier Jahren eine zweite Auflage erlebt hat. Für die dritte gestatte ich mir den Hinweis, daß mit dem Freund Ubique im Goethe-Schillerschen Briefwechsel (S. 10) der Archaeolog und Schriftsteller Karl August Böttiger gemeint ist.

Ferner möchte ich zu der Deutung des Namens unserer Hauptstadt (S. Hi) bemerken, daß die Kleinpaulsche Erklärung, wonach Berlin nach dem Pranger vor der Gerichtslaube benannt sein soll, unhaltbar scheint, da der Name gewiß älter als die Gerichtsstätte ist. Die zuerst angeführte Etymologie, nach der- die Bezeichnung auf einenTeichrechen, das Gitter zum Auftangen des Flößholzes", zurückzuführen ist, muß nach dem gegenwärtigen Stande der Forschung als die wahrscheinlichste gelten.

Wem die Geschichte der Mark Brandenburg am Herzen liegt, denkt bei der Lektüre des Buches mit Wehmut daran, wie schlecht es um die märkische Namenforschung bestellt ist. Waruni kann, was für Görlitz (durch K. J echt), für Basel (durch A. So ein), für Breslau (durch Hermann Reichert) geleistet ist, nicht auch für unsere Provinz oder wenigstens für Berlin erfüllt werden? Hier liegt ein reiches, Gewinn verheißendes Arbeitsfeld vor. Vor Jahren versprach Dr. Agathe Lasch, der wir ein vortreffliches Werk über die Geschichte der Schriftsprache in Berlin bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts (Dortmund 1910) verdanken, die Entstehung der Familiennamen in unserer Hauptstadt zu behandeln. Das Material dazu hatte sie bereits gesammelt. Hoffentlich hat sie den Plan nicht aufgegeben. Otto Pniower.

Vereinsnachrichten.

Vorstand und Ausschuß haben in gemeinsamer Sitzung beschlossen, die vier letzten Monatshefte des laufenden Jahrganges unserer Zeitschrift in doppeltem Umfange erscheinen zu lassen. Jedes Heft ist dann nicht einen, sondern zwei Bogen stark. Die Schritleitung.

Schriftleitung: i. V. I)r. A. Kiekebusch, Berlin, Märkisches Museum. Die Einsender haben den sachlichen Inhalt ihrer Mitteilungen zu vertreten. Druck von P. Stankiewicz Bnchdruckerei (i. m. b. H., Berlin, Bembnrgestr. 14.