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Dr. Albert KiekebnRch.
Alles nn<l Jedes bev Vermeidung dero Römischen Kaiserlirhen Majestät! Unseres Allergnädigsten Kaisers und Herren, schwerer und nnnachliissiger Straffe nnd ungnail nnd daneben die N'abmentlich aullgedriickten Poen, in mehren gedeuteten- Meinem Kaiserlichen Vomitiv und offnen Gnadenbriefe begriffen. Xemblich fünfzig Mark reines Löhtigen Goldes, die Ein Jedweder, so viel wolgedachten Herrn Georgius Strnbius in diesem Ihr Conferirten oder Ertheiiten freibeiten, Privilegien und Gerechtigkeiten, freventlich Intrag timte, Zum halben Theil, in dero Römischen Kaiserlichen Majestätt und des Heiligen Römischen Reichs Cammer, nnd den andern theil Ihme offtwolbesagten Herrn Georgius Strubius nnd allen dessen Üblichen Leibes Erben, nnd Erbens-Erben, unablässig zu bezahlen verfallen sein sol, — Mitt Uhrkunde Dieses Kaiserlichen Offenbaren Gnadenbriefes, Den Ich zu Ewiger Beengung mit Eigenen Händen unterschrieben, und mein Großes Hoff-Pfaltz-Gräfliches Siegel darann gehängt habe, So geschehen, in dem Königlichen Dennemarkischen Marcktfleckcn Wedel, an der Elbe, am Vier und Zwanzigsten Tage, des Monats Aprilis Im Jahre Nach Christus Unser* Erlösers und LSeligmachers Gebührt, Ein Tausend Sechshundert fünff nnd S e c h s z i g.
Johannes Rist
Sacrij Lateranensis Palatij, Aulttei/tte Catsartae, ac lmf>eriatis Coniistorij Comes Srre- nissitnj Megapolemium lJucis Comiliarius manu propria.
(Des heiligen Lateranischen Palastes, des Kaiserlichen Hofes nnd des Kaiserlichen Konsistoriums Graf, des erlauchten mecklenburgischen Herzogs Rat mit eigener Hand )
Siedlungsarchüologische Übungen und Studien im Märkischen Museuni.
Der Rötepfuhl.
Ein Beitrag zur Geschichte der Flurnamen.
[Röthpfuhl, Röthpfuhl, Rothe Pfuhl, Rother Pfuhl, Reete Pfuhl, Retpfnhl, Redpfuhl, Rehpfuhl, Rohrpfuhl;
Rothe Wiese, Rotes Luch, Retsee, Röthsee; Rötheplalz, Rüthgraben usw.].
Von Dr. Albert Kiekebusch.
1. Der Flurname.
Auf der Feldmark meines Heimatsortes Waßmannsdorf im Kr. Teltow liegt nahe der Diepenseer Grenze ein kleiner Pfuhl, der gegen Finde der siebziger Jahre noch jedem Kinde im Dorfe bekannt gewesen ist y und ganz allgemein „Reetepuhl“, von hochdeutsch Redenden „Rötepfuhl“ genaunt wurde. Er ist die einzige wasserhaltende Vertiefung auf einer stark willigen diluvialen Hochfläche, die aus oberem Geschiebemergel besteht und den bezeichnenden Namen „Tränkenberge“ führt. Tatsächlich ist früher auch das auf den benachbarten Brach- oder Stoppelfeldern weidende Vieh in diesem Pfuhl getränkt worden. Den Zugang zu ihm erschloß ein schmaler Querweg, der von der „Trift“ ausging.