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Pr. Albert Kiekebnsch.
Die Form des Backofens hat sich sogar dieser Aufgabe angepaßt. Die meisten älteren Backöfen sind hoch gewölbt. Seit dem Aufhören des Flachsbaues werden die Backöfen vielfach niedriger gebaut. So steht die „Röthepfuhlfrage“ auch mit der „Backofenfrage“ in naher Beziehung und beweist uns abermals, welche wirtschaftliche Bedeutung der Flachsbau für die Landbevölkerung hatte (vgl. dazu Brandenburgs XXIII, S. 161 u. Prähistor. Zeitschrift XI, 1914, S. 303 ff.).
4. in der Umgebung von Berlin.
In der näheren Umgebung Berlins konnte ich folgende Rötepfühle feststellen:
1. Schönerlinde, Kr. Niederbarnim; Giertz, Bausteine, S. 221: „Rothe
Pfuhl“.
2. Seeberg, Kr. Niederbarnim; östlich vom Dorfe.
Blatt Nr. 1839, Alt-Landsberg 1901,03: „Rother Pfuhl“. Geol. Karte Gradabt. 45 Nr. 27 (1882): „Rothepfuhl“.
3. Weißensee, Kr. Niederbarnim; Giertz, S. 229: „Röthpfuhl“.
4. Friedrichsfelde, Kr. Niederbarnim; nordöstl. vom Dorfe, links von
der Chaussee nach Marzahn. Blatt Nr. 1838 Friedrichsfelde (1901,3): „Röthpfuhl“ Geol. Karte Gradabt. 45 Nr. 26 (1882): „Rehpfuhl“ [vgl. S. 145 Zeile 20],
5. Mahlsdorf, Kr. Niederbarnim; nördlich vom Dorfe. Geol. Karte
Gradabt. 45 Nr. 26 (1882): „Roth Pfuhl“ und „Roth Pfuhl Berg“. Blatt Nr. 1838 Friedrichsfelde (1901/3): „Rohrpfuhl“ und „Rohrpfuhlberg“. [S. 145].
6. Britz, Kr. Teltow; südwestlich vom Dorfe im Winkel zwischen den
beiden Chausseen nach Mariendorf und Marieufelde. Blatt Nr. 1908 Tempelhof 1871/79 und 1895: „Rothe Pfuhl“. Auf demselben 1903 herausgegebenen Blatte (diesmal Schöneberg genannt) ist der Pfuhl noch vorhanden; der Name ist nicht mehr genannt. Geol. Karte Gradabt. 45 Nr. 31 (1871 78): „Rothe Pfuhl“.
7. Rudow, Kr. Teltow; südöstlich vom Dorfe, links an der Chaussee
nach Schönefeld.
Blatt Nr. 1909 Cöpenick (1901/3): „Reete Pf.“ Geol. Karte Gradabt. 45 Nr. 31 (1871,78): „Redpfuhl.“
8. Ruhlsdorf, Kr. Teltow; unmittelbar am Dorfe (westlich), rechts an
der Chaussee nach Gütergotz.
Blatt N. 1975 Großbeeren (1901/2): „Röthe Pfuhl“. Auf demselben Blatte von 1867/75 ist der Pfuhl nicht mit diesem Namen verzeichnet.
9. Großbeeren-Genshagen, Kr. Teltow; rechts vom Siethener Wege
zwischen der Eisenbahn und den „Schülerbergen“. Die Grenze beider Dörfer geht mitten durch den Pfuhl hindurch.