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Kleine Mitteilungen. Bttcherschau.
ihr Name bekannt. Die Pforten der Wissenschaft haben sich geschlossen; verhallt ist der Lärm der Straße, das Gerassel der Wagen, das Geklapper der Pferdehufe. An der Stelle hat jetzt die hehre Kunst ihre Tempel erbaut.
Dr. O. Reinhardt.
Der Grabstein von Waltersdorf, Kreis Luckau. In der Branden- burgia XIV S. 92 habe ich eine Nachricht Uber einen bei der Kirche in Waltersdorf, Kreis Luckau, befindlichen Grabstein gebracht, der in der Erde unter Moos und Gestrüpp liegend, eine Inschrift aufweist, die ich damals nur ungenau wiedergeben konnte. Am 13. Juli 1914 habe ich den Stein mit Hilfe der Frau Lehrer llanisch und anderer hilfreicher Personen gehoben, an der Ostwand der Kirche aufgestellt und gereinigt. Die Inschrift lautet:
Hier lieget begraben
Die Wohl Edelgebohrene Krau Anna Dorothea von Muschwitzen gebohrene Von Zabeltitzen Frau von Waltersdorf Ukro Paserin und Bickel. So gebohren den 23 Mart Ao: 1639 Und den 6 Novbr Ao: 1722 seelig im Herrn entschlafen.
Ihres Alters 83 Jahr 7 Monat 2 Wochen.
Leichen Text
Wo dein Gesetz nicht mein Trost gewesen Psalm C I XX, X C II.
Die in jener Mitteilung erwähnte messingne Taufschüssel hat auf dem Boden eine Darstellung (in erhabener Arbeit, Beckenschläger) des Sündenfalles und im Kreise herumstehend fünf buchstabenähnliche Zeichen, die sich fünfmal wiederholen. Nach einer Notiz in der Schulchronik ist die Taufschüssel von einem Sachverständigen als eine Arbeit aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts angesprochen worden.
Im Jahre 1914 sind in Drohnsdorf, Krossen und Wendisch-Drohna, Kreis Luckau, neuerdings alte Grabsteine auf Friedhöfen unter dem Erdreich durch Zufall aufgedeckt worden. Ihre Bestimmung durch den Provinzial- Konservator ist in die Wege geleitet. Scharnweber.
Bücherschau.
In der Septembersitzung wurden vom Vorsitzenden Herrn Geheimrat E. Friedei folgende Schriften vorgelegt und besprochen:
E. Kassner: Die Verteilung der größten Niederschläge in der Provinz Brandenburg (wird später besprochen werden).
Der Tätigkeitsbericht der K. Geologischen Landesanstalt für 1914 und der Arbeitsplan für 1915. Seit Jahren ist, erfreulicher Weise, nicht soviel auf diesem hochwichtigen Forschungsgebiet für unsere Provinz geleistet bezw. in Aussicht genommen.
Bericht über die Tätigkeit der Zentralkommission für wissenschaftliche Landeskunde von Deutschland 1913. Der I. Vors, der