Heft 
(1916) 24
Seite
159
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Biicherschan. jgg

Brandenburgia vertritt hierbei seit vielen Jahren die Provinz Brandenburg und die Brandenburgia. Erwähnt sei aus S. 141:

Dr. W. Lauburg, ein Schüler Prof. Schlüters in Halle, der die Doktor­würde mit einer sehr beachtenswerten Schrift über die Siedelungen der Altmark erwürben hat, war in der Lage, bei diesen Studien recht wertvolle, zum Teil ganz neue Beobachtungen über die sogenanntenRundlinge" zu machen, die von grundlegender Bedeutung sein dürften. Dr. Lauburg will nun die Frage der Rundlinge in vollem Umfang in Angriff nehmen. Vor allem ist eine genaue Feststellung der Verbreitung mit Berücksichtigung der Abarten und verwandten Formen wünschenswert; auf der Karte läßt sieh die Frage der Rundlinge natürlich nicht lösen, es bedarf dazu eigener Reisen und Besichtigungen. Dr. Lauburg hat bereits mit Wanderungen in Mecklenburg begonnen, wird dieselben aber viel weiter, namentlich auch auf österreichisches Gebiet ausdehnen müssen.

Bei der großen Wichtigkeit der Rundlingsfrage und bei den guten Hoffnungen, zu denen Lauburgs Unternehmen berechtigt, beschloß die Kommission die Bewilligung einer Summe von 300 M.

Die Rundlingsfrage, d. h. die Frage, wer hat die rundangelegten Dörfer angelegt, insbesondere, sind sie ausschließlich slavisch, hat die Brdb. vielfach beschäftigt. Insbesondere hat sich mit dem Gegenstände ausführlich u. A. M. Professor Robert Mielke befaßt. Er wird sicherlich baldigst auch zu der Lauburgischen Schrift Stellung nehmen.

Der hochverdiente Vorsitzende der Zentral-Kommission Geh. Reg. Rat Prof. Dr. F. G. Hahn zu Königsberg i. Pr. schließt S. 147 mit folgender beachtenswerter Äußerung:

Wiederholt und allmählich immer dringender habe ich in diesem von Tagung zu Tagung wieder aufgenommenen Bericht auf den beklagenswerten Umstand aufmerksam gemacht, daß wir noch keine wirklich geographische Gesamtbeschreibung Deutschlands besitzen. Vielleicht, ja ich möchte sagen, gewiß haben doch die immer wiederholten Mahnrufe der Kommission einiges dazu beigetragen, daß jetzt allmählich der Bann gebrochen zu werden scheint und daß die kommende Zeit vielleicht in mehrfacher Richtung die Erfüllung unseres Wunsches sehen wird. Eröffnete uns schon Norbert Krebs Alpen­werk, ein gewichtiger und überaus inhaltreicher Band der Penckschen Sammlung länderkundlicher Handbücher die erfreuliche Aussicht, allmählich zu einer freilich immerhin umfangreichen Darstellung ganz Mittel-Europas zu gelangen, zu deren Verwertung und Studium nun bald die neue erweiterte Ausgabe der Vogelschen Karte zur Verfügung stehen wird, so kann ich heute mit besonderer Freude die kurz vor der Ausgabe stehendeBeschreibung Deutschlands" meines Schülers Gustav Braun ankündigen. Was bis jetzt von diesem AVerke bekannt geworden ist, läßt erkennen, daß hier bei allen freund­schaftlichen Beziehungen zu unserer selbständigen Aachbarwissenschaft, der Geologie, doch echt geographische Töne angeschlagen werden. Noch immer ist die Geographie oder Erdbeschreibung gezwungen, streng auf die Wahrung ihrer Selbständigkeit zu halten, um der Gefahr zu begegnen, allmählich, viel­leicht zuerst kaum merklich, in die Wege der Geologie einzulenken und ihre be­sonderen Aufgaben, die ihr allein gehören, dabei aus dem Gesicht zu verlieren.