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Bilcherschan. Vereinsnachrichten.
Die goldenen Worte, die F. G. Hahn hier von der Geographie im Allgemeinen gegenüber der Geologie äußert, gelten vollinhaltlich auch bezüglich der Heimatkunde, denn auch diese ist im Wesentlichen Erdbeschreibung.
Der I. Vors, verteilt Exemplare eines Aufsatzes aus der Festschrift des Vereins für Volkskunde in Berlin Heft 1 u. 2 1915 „Beitrüge zum Fischaberglauben von Ernst Friedei“. Mit einer Abbildung der ursprünglichen natürlichen „Glückssclnveinchens“ in der Zungenspitze der Bachforelle Alle die unzähligen künstlichen Glückschweinehen sind auf dies Vorbild zurückzuführen, das allerdings den Meisten unbekannt geworden ist in dem Maße als der Edelfisch Forelle immer teurer wird und fast überall aufgehört hat, Volksnahrung zu sein.
Die Mitteilungen des Fischerei-Vereins für die Provinz Brandenburg, Juli Nr. 1915, enthalten einen lehrreichen Artikel von Geh. Reg.-Rat Prot. Dr. N. Zuntz und Dr. H. H. Wundsch Uber die sehenswerte Teichdüngungsanstalt Sachsenhausen bei Oranienburg, welcher uns Aufschlüsse namentlich Uber das Verhalten des Karpfens gibt.
Zwei Liedersammlungen werden vorgelegt: Hans Brennert, „Landsturm-Kriegsgesänge“ (Scherl’s Verlag), die so volkstümlich geworden, daß viele von ihnen bereits vertont sind. Angenehm ist es, daß die Melodien mit abgedruckt sind. Ist diese Sammlung oft derb-humorvoll und gut berlinerisch, so wirken Dr. Richard MUller’s „Kliegerpfeile auf unsere Feinde. Stachelverse“ (Concordia-Verlag, Berlin) sarkastisch und scharfschneidig. R. Müller nennt sie mit Fug „Kriegs-Xenien als Miniatur-Grundriß des heutigen deutschen Denkens“. Beide Sammlungen eignen sich auch für den Weihnachtstisch.
Das letztere gilt nicht minder von dem gut volkstümlich gehaltenen Schriftcheu: Oskar Brüssau, „Des Deutschen Reiches Kronprinz: Dem Deutschen Volke und seinem Heer dargestellt." Geeignet und bestens hierdurch empfohlen besonders für unsere Jugend und unsere Feldgrauen.
Vereinsnachrichten.
Die umfangreiche Bibliothek der Brandenburgia ist neu geordnet worden. Auf Beschluß des Vorstandes und des Ausschusses wurde ein Zettelkatalog hergestellt, der eine bessere Übersicht über die Bestünde und ein schnelles Auffinden der einzelnen Werke ermöglicht. Die Bibliothek enthält 880 Werke und außerdem 90 Zeitschriften mit mehr als 1500 Jahrgängen.
Die Veröffentlichung eines Katalogs in den „Monatsheften“ ist für das nächste Jahr in Aussicht genommen. Der Vorstand.
Schriftleitung: i. V. Dr. A. Kiekebusch, Berlin, Märkisches Museum. Die Einsender haben den sachlichen Inhalt ihrer Mitteilungen zn vertreten. Druck von P. Stankiewicz’ Buchdruckerei ü. m. b. H., Berlin, Bemburgestr. 14.