188
Karl Wolfram.
Scherben, die auf eine starke Besiedlung in der Askanierzeit schließen lassen. Die alte Hamburger Straße, die wieder durch dies Gebiet hindurch führt, wird bis Damm geradezu durch Scherben begleitet. Eine weithin sichtbare 10 m hohe Düuenkuppe zwischen Wutzetz und der Völkerscheide mit völlig kahlem Abhange führt den Namen „Eierberg“. Hier trudeln die Kinder am zweiten Ostertage Eier herab. Ein Osterei, das beim Anprall mit einem andern eine Verletzung davonträgt, ist dem glücklichen Besitzer des heil gebliebenen verfallen. Ein solcher „Bntzer“ mit harter Schale ist darum ein sehr geschätzter Gegenstand. Die Gemarkung Wutzetz liegt durchweg im alluvialen Gebiete des Luches und der Dünen, nirgends findet sich hier der diluviale Lehm. Halbkreisförmig wird das Dorf von Niederungen umzogen, die am Pannenberge den Namen „Buschloch“, näher nach dem Dorfe zu den Namen „Bullenlaake“ führen und hin und her noch mit ansehnlichen Eichen bestanden sind. Ihre Zahl ist vor der Aufteilung des Landes (der Rezeß stammt aus dem Jahre 1800) größer gewesen. Wutzetz lag so versteckt, daß es in der Franzosenzeit erst nach längerer Zeit, durch Hundegebell verraten, vom Feinde entdeckt wurde. Aus Wutzetz sind eine ganze Reihe von Steinbeilen und Bronzeäxten ins Märkische Museum gekommen.
Wenden wir uns von Wutzetz nach dem Dorfe Nackel zurück, so können wir nur einen Fußsteig benutzen, der über den Hof des Schulzen Ehrentreich geht. Genau genommen ist es nur der „Betsteig“ der Konfirmanden zur „Betstunde“. Nachdem er den Abzugsgraben überschritten hat, der halbkreisförmig die das Dorf einschließenden Niederungen entwässert, und sodann den Grenzgraben, der aber auch der Entwässerung dient, führt er durch die Nackeier Koppeläcker auf die südwestliche Ecke der „Dreigräben“ zu. Am „Hasenloche“, einem durch den Siep* graben gespeisten Teiche, durch den mit rechtwinkligem Knick nach Osten hier der erste, westliche der 3 Gräben fließt, überschreitet der Steig diesen und nimmt dann eine schnurgrade nördliche Richtung auf Nackel zu, sich immer auf dem Walle zwischen dem ersten und dem zweiten ihm gleichlaufenden Graben haltend. Von Rechtes wegen hat er allerdings von der Mitte der Dreigräben ab über den hier wieder rechtwinklig nach Westen ausspringenden ersten Graben zurück auf dem Pfarracker (Koppel) entlangzugehen, dem durch den Graben bezeichueten Außenraude der „Haferbucht“ folgend, bis in den Pfarrgarten.
Die Haferbucht ist noch bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts Ochsenkoppel des Gutes gewesen, rechteckig umschlossen von Wall und Gräben. Dies System muß sich auch noch durch den Pfarrgarten hin fortgesetzt haben, aber wie die Form eines breiten, einem Festungsgraben ähnlichen Teiches und die Fortsetzung des westlichen Grabens zeigt, rechtwinklig nach Westen ausspringend bis an die „Kossätentrift“ und eine ziemlich große Kuhtränke, die ursprünglich sicher auch