Rericlit filier <1 io 10. (0. aussorordcnfl.) Versammlung; des IF. Vereinsjahres. 185
entnommen draussen auf den Einlieferungsstationen, ja in den Kuliställen und auch hier aus den Wagen. Diese Proben werden in dem chemischen Laboratorium auf dem Gehalt an Trockensubstanz und an Fett untersucht. Die Resultate, werden hauptsächlich durch genaue Wägungen gewonnen. In einem zweiten Laboratorium iindet die bakteriologische Untersuchung statt., die mit allen 1 Hilfsmitteln, welche diese modernste Erfahrungs-Wissenschaft erfunden hat, von einem Faclmianne betrieben wird. In einem Behälter befindet sich auch eine Anzahl weisser Mäuse, um bei der Hand zu sein, wenn zur Entscheidung Impf- oder Fiitter- versuche angestellt werden müssen. Aus den Auseinandersetzungen des betreffenden Herrn ging hervor, was für ein ausserordentlich günstiger Nährboden die Milch für Mikroorganismen ist. Auf einen Kubik- centimeter Durchschnittsmilch rechnet man 1 Million organische Keime.
Neben den Laboratorien waren in einem Schulzimmer eine Anzahl Knaben mit Kerbschnitzarbeiten nach der in Schleswig üblichen Methode
beschäftigt.
In dem hinteren Teil des langen Gebäudes war mau dabei, die Flaschen zu spülen und die Blechgefässe der Wagen zu reinigen. Von den heissen Wasserdämpfen, die bei dem Prozesse in die Luft aufstiegen, war der Raum dicht angefüllt. Den Schluss bildete endlich der Masehinenraum, in welchem die Dampfmaschinen aufgestellt waren, welche die zahlreichen Räder und Kurbeln in Bewegung erhalten.
Auf dem Hofe standen in Reihen geordnet die bekannten Wagen, an 150 Stück, während vor 1 2 Jahren H err Bolle mit 6 von i hnen den Anfang gemacht hatte.
Auf der anderen Seite des Hofes erstreckt sicli ein zweites ebenso
langes Gebäude als das erste, es enthält die Pferdestalle, ui welchen gerade die 200 Pferde, ihre Mittagsmahlzeit verzehrten ausse ^^' ^ ; befinden sied, noch die Werkstätten der Klempner, Schlosser, Zimmern and Stellmacher in ihnen.
Für die Damen wird auch ein Blick in die Waschküche von Interesse gewesen sein, dieselbe befindet sich in dem llause an der Strasse. Es ist hier eine grosse Waschmaschine aufgestellt, welche mit Dampf be- 0ieben wird. Aus diese] 1 gelangt die Wäsche nun nicht auf eineWiing- niaschine sondern in eine Centrifuge, durch welche das Wasser heiaus- geschleudert wird. Den Abschluss des gesamten Grundstückes , im Hintergründe macht die einfache Villa des Herrn Bolle.
Vor dem Scheiden konnte man noch in der Cantine sich durch cm das Milch oder eine Tasse Kaffee erquicken. Den Angestellten der Meierei wird die Tasse Milchkaffee mit Brötchen für 10 Pfennig, die Port ion schmackhaftes und kräftiges Mittagessen für 25 Pfennig, also zu
Se hr billigem Preisse abgegeben.