Heft 
(1898) 7
Seite
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Kleine Mitteilungen.

Meie, Mol]e, statt des hochdeutschen Molde, Mulde; MeHc statt Melde (das Kraut Chenopodium) u. a. in., sei dahingestellt. Amlree, wie oben mitgcteilt, führthelle, beide an.

In der Brandenburgia (1896. S. 219) wurde von mir erwithnt bei Be­sprechung der Dreifelderwirtschaft zu Wietstock *), dass dortige Acker Jeren (hochdeutsch Geren) heissen, Landstücke, angeblichetwa 34 Ruthen breit und etwa 100 Ruthen lang, vor derSeparation (d. h. der Zusammenlegung bis dahin getrennter Ackerstücke) zur Dreifelderwirtschaft gehörig. Auch bei Gadsdorf heissen Landstücke: die Jeren. Richard Andree vermerkt unter seinen Flurnamen (S. 52)Gehren, Gehrenacker, kamp, morgen,

wanne . . . Lindgeeren, Lesse. Gehrensches Holz, Wendeburg. Zu göre, f, keilförmiges Stück Land oder Stoff, zwischen anderen auslaufend.

Gehren kommt als Flurname auch im Schwarzwald vor, so mir bekannt geworden: Langengehren als jetziger Name für eine Waldabteilung bei der Stadt Baden; SchwarzeGehren zwischen Sulzbach, Hörden und Loffenau bei Gernsbach an der Murg, u. a. m.

Andree vermerkt ferner (S. 62) Lauseberg**), der einzige vor­kommende Flurname dieser Art im Braunschweigischen, withrend sonst die Lauseberge am Harz, in Kurhessen, in Westfalen, im Lüneburgischen und Magdeburgischen häufig sind. Bei der niederdeutschen Form Luseberg denkt das Volk jetzt stets an Läuse, weshalb Glöde die Deutunggemeiner, schlechter, lausiger Berg annimmt, während Sprenger sie zu lus, lusch, Schilf stellen will. (Korrespondenzbl. für niederd. Sprachforschung XVI, 88 und XVII, 38). Vergl. Luss. Sehiller-Lübben (Mittelniederd. Wörterbuch II, 75) hat lusebusch, Stelle, wo viel lus wächst, lus = Schilf, Segge, Binse, carectum. Neben luseberg kommen häufig lusepöl, luseböm vor. Ableitung vom slavischen luza, Sumpfwiese, die auch versucht wurde, ist zurückzuweisen. Seite 63 heisst es:Luss, f. Warb erg. Ltissc, Wiese bei Immendorf.

Bezüglich der von mir in der Brandenburgia 1897, S. 121 erwähnten Landstücke: Bahren sei noch hingewiesen auf Andree, S. 44:Barenberg. Bärenwinkel. Zu bar, Bär. W. v. Schulenburg.

Das Licht der Glühwürmchen. In meinen Mitteilungen über Irr­lichter f) hatte ich erwähnt, dass in einem Fall Fischer bei Nebel ein Glüh­würmchen aus der Ferne für ein Irrlicht gehalten hatten. Herr II. Seide hat im Anschluss hieran seine Ansicht dahin ausgesprochen ff), dass manes bei den Irrlichtern mit stark phosphorescierenden Würmern oder Käfern zu thun haben dürfte. Ich möchte dazu bemerken, dass in den letzten Jahren mehrfach in wissenschaftlichen Aufsätzen das Leuchten des Glühwürmchens mit den Röntgen-Strahlen in Beziehung gebracht worden ist, und gebe hier eine kurze gelegentliche Mitteilung wieder, die sich in Tageszeitungen vor­fand, nämlich:Seit der Entdeckung der Röntgenschen Strahlen hat das

*) Wietstock gesprochen von den Bewohnern der Gegend; Wittstock auf der

Generalstabskarte von 1867, auf anderen Karten Wietstock. **) Vergleiche Branden­burgia 1896, S. 219. f) Brandenburgia. V. 1897, S. 474. ft) Ebenda. VI. 1897, S. 156.