Heft 
(1898) 7
Seite
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15. (10. ausserordentl.) Versammlung des VII. Vereinsjahres.

Nr.

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in:

Inhalt der Urkunde.

Jahr.

Tag.

84.

Riedel,

Revers Kurfürst Joachims wegen Postulation seines

1549

12. Mitrz.

S B, 165.

Sohnes Friedrich zum Coadjutor des Erzstiftes.

(. . . bewilligt Articul des eigenthumbs zu

Straussberg dem Closter zur Zinna,' soll gentz- lichen ungehindert durch ander Ir Verwalter oder Schreiber Irs gefallen ferner bestellen, gebrauchen und geniessen . . .)

15. (10. ausserordentliche) Versammlung des VII. Vereinsjahres.

Mittwoch, den 30. November 1898, nachmittags 4 Uhr.

Besichtigung der Stearin- und Seifenfabriken in Firma Franz Spielhagen Nostizstr. 30.

Eine grosse Anzahl von Mitgliedern und Gästen hatte sich auf dem Hofe der Fabrik versammelt, wo sie in liebenswürdigster Weise von den Herren Spielhagen begrüsst wurden. Nach einigen einleitenden Worten des II. Vorsitzenden, Herrn Geheimen Regierungs-Rats Friedei begann der Rundgang durch die Fabrik. Die Gesellschaft hatte sich der besseren Einsichtnahme wegen in zwei Parteien geteilt.

Zur Seifen- und Kerzenfabrikation benutzt man die Fette. Es sind das Stotfe, welche durch die chemischen Umwandlungen im Leibe der Tiere und Pflanzen erzeugt werden. Sie bestehen aus den Elementen Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff; allerdings haben sich diese Elemente in sehr eigenartiger Weise untereinander verbunden. Die Chemiker haben festgestellt, dass die Fette Verbindungen sind von Fettsäuren mit Glycerin. Die Fettsäuren lassen sich von dem Glycerin trennen und zwar geschieht dies durch überhitztes Wasser oder durch Laugen. Die Fettsäuren können flüssig oder fest sein. Eine solche feste Fettsäure ist das Stearin des Rindertalges, das deshalb nach seiner Abscheidung von dem Glycerin zur Herstellung von Kerzen dienen kann.

Bei der Seifenfabrikation bringt man das Fett mit Lauge zusammen. Hierbei setzt sich die Lauge an Stelle des Glycerins, das sich abscheidet. Die Benutzung der Seife zur Pflege der Haut und im Haushalte beruht nun darauf, dass im Wasser die Seife sich spaltet, so dass ein Teil der