Schiffstypen in der Mark.
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nimmt ein Tisch ein und Kommode nebst Spiegel und Bilderschmack fehlen auch nicht. Die Öfen sind sogen, eiserne Öfen oder Kochmaschinen, die, transportabel, in der kühleren Jahreszeit in der Kajütte aufgestellt sind und gleichzeitig in dieser den Ofen ersetzen. In der heißen Jahreszeit dagegen bringt man sie außerhalb der Kajütte irgendwo unter, denn dann ist es in den Kajüttenräumen oft so heiß von der Sonne, die doch das Deck von ihrem Aufgang bis zu ihrem Üntergang bescheint, daß es die gesamte Besatzung vorzieht, auf einem im Schiffsraum improvisierten Lager zu schlafen. Liegt die Besatzung auch dann wohl direkt in den Betten, so bildet das gesamte Deckbett aber das weite Ilinunelzelt und die aufgehende Sonne küßt die Schläfer munter zu neuer und schwerer Arbeit.
Sind Frauen und Kinder an Bord, dann baut man wohl auch ein Schlafzelt, indem mittels eines Segels eine Art Schlafzelt hergerichtet wird.
Endlich kennt man auch an Bord den häufig lieben Hausgenossen, den Hund; auch er hat hier sein Häuschen und gehört zur Familie. Vergißt er aber einmal seine Familienzugehörigkeit und geht an Land schwänzen, dann schmeckt ihm die erste Kost an Bord gewöhnlich garnicht und die Portion „Tauende“, die ihm verabfolgt wird, ruft Heulen und Zähneklappern hervor. Auch -Tauben, Hühner und Kaninchen werden oft gehalten, deren Los es ist Abwechselung in die oft sehr eintönige Tischkarte zu bringen. Daß, soweit es der Rauin an Bord gestattet und namentlich wenn „sie“ sich an Bord befindet, auch der Garten, sogar in zweierlei Gestalt, in Blumen- und Gemüsegarten, nicht fehlen darf, ist selbstverständlich.
Der wichtigste Teil des ganzen Schiffes ist nun das Steuer. Steuerlos ist das Fahrzeug unrettbar verloren, ein Spielball von Wind und Wellen.
Das Steuer wird aus zwei Teilen gebildet, den „Krümmel “, auch / Steuerhelm oder Helmholz genannt, dessen Spitzname „F anTlpi lz“ lautet, / und die „Steuerdiele“. Ersterer ist derjenige Steuerteil, der sich über dem Schiffsbord befindet, ein länglich rnnder Baum, der sich von vorn nach hinten zu bis zu einem vierkantigen Balken verstärkt; der zweite Teil dieses Balkens reicht über Bord zum Wasser hinab und an ihm ist die im Wasser liegende ■■ Steuerdiele“ be festigt, die, je nachdem das Schiff leer oder beladen ist, und je nachdem es dem Steuerdrücke mehr oder weniger folgt, mit Eisen oder Steinen etc. belastet wird. Gehalten und bewegungsfähig wird das Steuer durch den „Steuernagel“, der durch den ( oberen vierkantigen Teil des Steuers und durch die darunter befindliche Steuerbank oder Steuerlager geht und es ermöglicht, daß das Steuer sich unfseine eigene Achse"drehen kann. Dieser Steuernagel ist ein langer, runder, eiserner Bolzen.
Bei den langsameren Bewegungen der Segelschifferei kann das Rad-